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Zu allen Zeiten
THOMAS ANDREWS, KONSTRUKTEUR DER R.M.S.TITANIC:
Der Mensch versucht zu allen Zeiten,
Werke zu erschaffen, die so kolossal
Wie unmöglich sind…
Auf Wüstensand
Baut er eine Pyramide auf!
Mit schlanken Pfeilern eine Wand,
Getaucht in Licht!
Die Kirchendecke,
die ein Mann im Rausch erschuf,
voll Besessenheit!
Wunder überall!
Der Glanz des Taj Mahal,
Stonehenge, der Parthenon, der Duomo,
die Aquädukte Roms…
Wir versuchen keine Pyramide zu erbau’n,
und keinen Parthenon,
nein, keinen Parthenon
kein gotisches Gewölbe voller Licht…
Wir erträumten
Und erschufen unser Wunder
Auf dem Wasser!
Auf dem Wasser!
Eine schwimmende Stadt im Meer…
Die perfekte Metropole!
Schön!
Und schnell!
Zugleich ein Kunstwerk
Und die Vollendung
Von aller modernen Technik…
Zugleich ein Kunstwerk
Und die Vollendung
Von aller modernen Technik…
Die Abfährt
Southampton, England
Mittwoch, 10. April 1912; 6:00 Uhr morgens
Bist du ein Traum, Titanic?
HEIZER FREDERICK BARRETT:
Bist du ein Traum, Titanic?
Fast dreihundert Meter lang.
Nichts kommt dir gleich, was jemals
Menschlichem Geist entsprang.
Tausende Tonnen feinster Stahl,
so stark wie aus Granit!
Schwimmende Kathedrale!
Sanfter als ein Wiegenlied.
Lebe wohl/Stolz der See/Das Schiff wird beladen/Das gewaltigste bewegliche Objekt
BARRETT (zu seiner Freundin:)
Lebe wohl, mein Liebling.
In zwei Wochen bin ich wieder bei dir…
FUNKER HAROLD BRIDE:
Lebe wohl, mein Liebling,
in zwei Wochen bin ich wieder bei dir…
BARRETT & AUSGUCK FREDERICK FLEET:
Lebe wohl, mein Liebling.
ALLE DREI:
In zwei Wochen bin ich wieder bei dir!
(Sie drehen sich um und stellen sich vor.)
BARRETT:
Barrett, Heizer von der Baltic.
FLEET:
Fleet, Ausguck von der Majestic.
BRIDE:
Harold Bride, Funker von der Marconi
Internationalen Marine-Telegraphie und
Kommunikationszeichen GmbH.
BARRETT, BRIDE & FLEET:
(schauen überwältigt das Schiff an)
Himmelhoch
Liegt sie da!
Groß und breit!
Stolz der See!
BARRETT, BRIDE, FLEET UND BESATZUNGSMITGLIEDER:
Heute schon
Legt sie ab!
Startbereit!
Stolz der See!
Sie zerrt schon am Seil,
will über das Wasser schnellen.
Ihr Bug wie ein Pfeil,
so schneidet sie durch die Wellen.
Bald ist sie
Unterwegs,
trägt die Welt mit sich fort.
Und ich bin an Bord
Von diesem Schiff!
8:00 Uhr
STAUER:
7.000 frische Salatköpfe, Titanic!
HERBERT PITMAN, 3. OFFIZIER:
Morgen, Mr. Lightoller!
CHARLES LIGHTOLLER, 2. OFFIZIER:
Morgen, Mr. Pitman!
PITMAN:
Morgen, Mr. Boxhall,
Morgen, Captain Smith!
LIGHTOLLER:
Morgen, Captain!
JOSEPH BOXHALL, 4. OFFIZIER:
Morgen, Captain!
STAUER:
Und 36.000 Orangen, Titanic!
PITMAN:
Morgen, Mr. Hichens!
ROBERT HICHENS, STEUERMANN:
Morgen, Mr. Pitman!
PITMAN:
Morgen, Mr. Murdoch!
HICHENS:
Morgen, Captain Smith!
CAPTAIN SMITH:
Morgen, Murdoch!
WILLIAM MURDOCH, 1. OFFIZIER:
Morgen, Captain!
CAPTAIN SMITH:
Mr. Pitman, kontrollier’n Sie das Verladen
Und lassen sie die Besatzung und
Das Personal an Bord.
PITMAN:
Aye, Captain!
BESATZUNG: Himmelhoch Liegt sie da! Groß und breit! |
PAGE: Morgen, Mr. Andrews Hallo, Mr. Ismay Morgen, Mr. Etches Morgen, Mr. Murdoch Morgen, Mr. Lightoller |
STAUER:
42.000 frische Eier, Titanic!
BESATZUNG: Heute schon Legt sie ab! Startbereit!! |
PAGE: Morgen, Mr. Crawford Hallo, Mrs. Hutchinson Morgen, Mr. Latimer Hallo, Mr. Hartley Morgen, Mr. Pitman |
PITMAN:
122.000 Pfund Fleisch, Geflügel und Fisch,
Titanic!
STAUER:
40 Tonnen Kartoffeln, elfhundert Pfund Marmelade,
37.000 Flaschen Wein, Bier und Spirituosen, Titanic!
PITMAN:
55.000 Porzellanteller und 20.000 Kristallgläser, Titanic!
STAUER:
Ein Automobil Marke Renault, Titanic!
BESATZUNG:
Bald ist sie
Unterwegs
Trägt die Welt
Mit sich fort.
ALLE:
Und ich bin an Bord von diesem Schiff!
10:00 Uhr morgens
J. BRUCE ISMAY, GENERALDIREKTOR DER WHITE STAR LINE:
Captain Smith, war ein Morgen je
So geschaffen für eine Fahrt?
CAPTAIN SMITH:
Nein, noch nie zuvor, Mr. Ismay.
Nein, noch nie wie dieser, Sir.
ISMAY:
Mr. Andrews, hatten wir jemals schon
Ein schnelleres Schiff dieser Art?
ANDREWS:
Nein, noch nie zuvor, Mr. Ismay.
Nein, noch nie wie dieses, Sir.
ISMAY:
Der Stolz
CAPTAIN SMITH & ANDREWS:
Der Stolz
ALLE DREI:
Der Menschheit!
Die Herrin über die See!
ISMAY:
Der Traum
CAPTAIN SMITH & ANDREWS:
Der Traum
ALLE DREI:
Vom Fortschritt!
Und was für ein Renommee
CAPTAIN SMITH:
Für mich als Führer
ANDREWS:
Und Erbauer…
ISMAY:
Und Besitzer…
ALLE DREI:
Des gewaltigsten beweglichen Objekts!
PITMAN:
Dritte Klasse,
begeben Sie sich zur Gangway!
Halten Sie die Papiere bereit
Und warten Sie auf Instruktionen!…
Ich muss auf dieses Schiff
KATE MCGOWAN:
Lasst mich an Bord!
DIE DREI KATES:
Wir fahren mit!
3. KLASSE-PASSAGIERE:
Wir wagen diesen großen Schritt!
Denn in Amerika,
da fangen wir neu an!
Und werfen wir dereinst den Blick
Auf diesen Tag zurück,
dann wissen wir,
wann unser Glück begann!
ALLE:
Bei der Jungfernreise
Bei der Jungfernreise
Sind wir mit an Bord!
PITMAN:
Zweite Klasse,
gehen Sie zum C-, D- und E- Deck!
Dort wird Ihre Einteilung
Zu den Mahlzeiten getroffen!…
CHARLES CLARKE:
Nichts, was in all den Zeitungen stand,
kommt diesem Anblick hier nah.
EDGAR BEANE:
So was gibt’s nur einmal im Leben!
DIE BEANES, CHARLES& CAROLINE:
Ja, das gibt’s nur einmal im Leben !
CHARLES CLARKE:
Und die Chance zum Durchbrennen
Und zum Heiraten
Ist für uns zwei nah!
CAROLINE NEVILLE:
So was kommt nur einmal im Leben!
2. KLASSE- PASSAGIERE:
Ja, das kommt nur einmal im Leben!
ALLE:
Wie lang hab ich davon geträumt,
hätt sie um keinen Preis versäumt,
bei ihrer Junfgernfahrt!
Ich muss auf dieses Schiff!
Das größte, das die Welt je sah,
unglaublich, aber wahr!
Ein Stück Magie
Geht aus von diesem Schiff!
ALICE BEANE:
Wer Rang und Namen hat, ist da.
Sie alle sind zum Greifen nah.
Die meisten Leute hier
Sind jedem ein Begriff!
ALLE:
Die reichsten Männer dieser Welt,
berühmt und hochgestellt,
fahr’n alle mit!
Ich muss auf dieses Schiff!
Bei der Jungfernreise
Bei der Jungfernreise
Sind wir mit an Bord!
PITMAN:
Colonel John Jacob Astor
In Begleitung seiner Frau!
Sie kamen mit dem Sonderzug
Direkt von Waterloo Station.
Bitte in Ihre Luxussuite
A-62!
Mrs. Beane / Aufmarsch der ersten Klasse
ALICE BEANE:
Ihr Name ist Madeleine.
Sie ist John Jacob Astors zweite Frau.
Erst neunzehn Jahre alt,
und hat auf einmal einen wichtigen Mann,
der gut hundertfünfzig Millionen wert ist,
und neunundzwanzig Jahre älter.
Sie haben grad erst geheiratet,
sie ist schon im siebten Monat.
Der Skandal war so groß,
sie flohen nach Europa,
um der Klatschpresse zu entgehn,
der Klatschpresse zu entgehn.
PITMAN:
Mr. Und Mrs. Isidor Straus bitte in Suite B-55!
ALICE BEANE:
Sind sie nicht bescheiden?
Man glaubt es kaum, wenn man ihn so sieht,
doch er und sein Bruder haben Macy’s Warenhaus.
Haben Macy’s Warenhaus, jawohl!
Er diente als Berater für Präsident Grover Cleveland.
Und saß außerdem noch eine lange Zeit im Kongress.
Und das ist seine Frau seit vierzig Jahren: Ida.
Ach, es ging ihr nicht gut!
Also waren sie über Winter an der Côte d’Azur,
Côte d’Azur!
PITMAN:
Mr. Benjamin Guggenheim und Begleitung – wie gewöhnlich die Suite au dem „A“ – Deck!
ALICE BEANE:
Hat sein Vermögen mit Gold gemacht.
Wirft mit Geld nur so um sich.
Viertausendfünfhundert Dollar für
Die Louis Quatorze Suite!
Da lebt er jetzt in Verschwendung und Sünde
Mit seiner Geliebten.
Und das soll gerecht sein?
Das soll gerecht sein?
PITMAN:
Mr. Und Mrs. George Widener mit dem Sohn, Promenadensuite B-51!
ALICE BEANE:
Er ist der reiste Mann in Philadelphia!…
PITMAN:
Mr. Und Mrs. John B. Thayer mit Sohn, Promenadensuite B-58!
ALICE BEANE:
Vizepräsident der Pennsylvania Railroad! …
PITMAN:
Mrs. Charlotte Drake Cardoza, Suite B-54!
ALICE BEANE:
Keiner weiß genau, wer sie ist,
doch die Zeitung schreibt,
sie hat die teuerste Suite gebucht, die es gibt,
und reist mit vierzehn Koffern, einem Schrank für Arznei,
Ihren eigenen Kissen aus Samt und vier Pekinesen dazu…
Also muss sie jemand sein.
Sie muss wohl jemand sein…
PITMAN:
Der letzte Aufruf!
Der letzte Aufruf für Passagiere!
Gute Fahrt
ALLE:
Die Rampe hoch,
die Leinen los,
bald fährt sie stark und stolz und groß
über die Meere
als der Schönheit Inbegriff!
Und wer an ihrer Reling steht,
spricht glücklich ein Gebet,
ein einz’ger Wunsch:
Gott segne dieses Schiff!
PITMAN:
Bitte alle Besucher von Bord!
Bitte alle Besucher von Bord!
GESAMTES ENSEMBLES:
Lebt wohl, lebt wohl!
Leg ab, Titanic!
Nimm das Glück an Bord!
Alle Leinen los,
und in deinem Schoß
trägst du mich
warm und sicher fort…
Nun fahr mit Gott,
mein Schiff, Titanic!
Weit hinaus aufs Meer!
Dass dir See und Wind
Stets gewogen sind!
Gute Fahrt
Bis zur Wiederkehr!
Gute Fahrt
Bis zur Wiederkehr!
Barretts Lied
BARRETT (im Kesselraum 6):
So viel ist neu an diesem Schiff,
doch eins bleibt unberührt:
Dort oben gibt man den Befehl,
hier unten wird pariert.
Durch uns’re Arbeit hier kann sich
Dort erst die Pracht entfalten.
Ist dieses Schiff auch noch so neu,
bleibt alles doch beim alten…
Schür das Feuer und halte den Kessel heiß.
Prüf die Flammen und halte den Kessel heiß.
Und befeuchte die Kohle mit deinem Schweiß!
Und dein schmerzendes Kreuz ist ein hoher Preis!
Und während der Fahrt siehst du nicht einmal das Meer!
So fuhr ich jahrelang hinab.
Zur Arbeit in den Kohlenschacht.
Doch in mir brannte heiß der Wunsch:
Nur irgendwann
Hinauf!
Hinaus aus dem Schacht,
vergiss deine Schaufel und flieh!
Das Meer ruft nach dir!
Geh hin und versuch’s irgendwie!
Und die Schrauben drehn sich so schnell wie noch nie!
Oh, ich träumte immer, zur See zu gehen.
Denn dort müsste ich keine Kohle sehn!
Und doch wäscht kein Meer dir den Kohlenstaub je ab!
Du tauschst dein altes Leben ein,
um einmal nur auf See zu sein,
doch aus dem Bauch der Erde
kommst du in den Bauch des Schiffs.
Es ändert sich nichts,
egal, welche Karte ich zieh!
Was früher der Schacht,
das ist jetzt die Maschinerie!
Und die Schrauben drehn sich so schnell wie noch nie!
Schneller und schneller, so viel hat noch niemand gewagt!
Hoch schäumt die Gischt, wenn der Bug durch den Ozean jagt!
Die da oben wollen Rekorde sehn.
Aber heimlich denk ich, was wird geschehn,
wenn die Schrauben sich immer rascher drehn?
Doch ich werd nicht
Gefragt!
Eine Zeit voller Glanz und Pracht
(Im Speisesaal der ersten Klasse)
HENRY ETCHES, STEWARD DER ERSTEN KLASSE:
Mein lieber Herr Latimer,
sind Sie gewappnet und bereit?
Die Herrschaften kommen gleich,
der Gong ist ertönt, es ist soweit.
Es wird so wie immer sein.
Wir kennen sie alle lange Zeit.
Wir haben sie oft bedient.
Und wissen nun lückenlos Bescheid.
Wir waren auf der Baltic
Und der Oceanic,
Olympic und Majestic,
Und wir kennen jede Einzelheit:
Mr. Astor mag den Toast braun.
Mrs. Straus will durchaus
Kein Geflügel mit Haut.
Und die Wideners lieben Kapaun,
doch von Huhn sind sie nun
ganz und gar nicht erbaut.
Jede Kleinigkeit muss allezeit von Güte sein.
Die Blumen in Blüte sein,
vollendete Organisation!
Alles muss so nach dem Gusto der Elite sein,
In Perfektion!
Ihre Wertschätzung ist unser Lohn!
Und deshalb kümmern wir uns sehr
Mit uns’rem ganz beson’ren Flair
Selbst um den ärmsten Millionair.
Da kommen sie auch schon…
PASSAGIERE DER ERSTEN KLASSE:
Wir reisen hier auf dem größten Schiff,
das je die See befuhr.
Mit Wänden, die undurchdringlich sind,
beherrscht sie die Natur!
IHRE FRAUEN:
Die herrlichsten Leuchter aus Kristall,
das edelste Parkett.
ALLE:
Die Decken- und Wandvertäfelung
Perfekt von A bis Z.
Ein prachtvolles Schiff! Ein prachtvoller Saal! Ein prachtvoller Stahl! |
Prachtvolles Schiff! Prachtvoller Saal! Prachtvolles Schiff! |
Wie weit hat der Mensch es gebracht!
Es ist eine Zeit voller Glanz und Pracht!
MÄNNER:
Es gibt eine neue Wunderfolie
Namens Zellophan!
ALLE:
Aus Flugzeugen springt man einfach ab
Mit Schirmen, wie wir sie nie sah’n.
Der menschliche Geist.
Bricht sich in immer neuen Wundern Bahn.
O ja! Es ist eine Zeit voller Glanz und Pracht!
ETCHES (wendet sich wieder an das Personal):
Auf den Kapitänstisch gehört
Filigranporzellan
Und das feinste Kristall.
Alles, was das Herz nur begehrt.
Eine Zier so wie hier
Gibt es nicht überall.
Denn beim Speisen hat auf Reisen eines klar zu sein:
Dem Captain ganz nah zu sein,
das ist ein Prestige für jedermann.
Unser Part auf dieser Fahrt ist, für sie da zu sein.
Darauf kommt es an!
Darum denken Sie immer daran.
Sei’n Sie sich darüber klar:
Bei dieser auserlesenen Schar
Ist es ein Privileg fürwahr,
wenn man ihr dienen kann.
MILLIONÄRE:
Ich habe mit Stahl und Kohle
Sehr erfolgreich spekuliert.
Man liegt immer richtig,
wenn man in den Fortschritt investiert.
IHRE FRAUEN:
Die Krönung von George dem Fünften
War die lange Reise wert.
ETCHES:
Und dann ging es nach Monaco
An den Strand, ganz unbeschwert.
ALLE:
Das prachtvolle Schiff! Die prachtvolle Zeit! Die prachtvolle Welt! |
Prachtvolles Schiff! Prachtvolle Zeit! Prachtvolle Welt! |
Es wurde an alles gedacht
MILLIONÄRE & IHRE FRAUEN:
In so einer prachtvollen Zeit!
So einer prachtvollen Welt!
So einer Zeit voller Glanz…
ETCHES & PERSONAL:
Die Wände, die undurchdringlich sind.
Die herrlichen Leuchter aus Kristall,
aus Flugzeug springt man einfach ab.
Es ist eine Zeit voller Glanz…
ALLE:
Und Pracht!
In Amerika
KATE MCGOWAN:
Ich wird meinen Weg schon machen.
Ich weiß, dass es mir gelingt.
Ihr sollt sehn, was Kate McGowan
In der Zukunft noch vollbringt,
wenn sie sich, als wär es gar nichts,
auf die höchsten Höhen schwingt!
Was das Glück mir bisher vorenthält,
das erreich ich in der Neuen Welt!
Denn da werd ich einen richtigen Beruf haben, jawohl!
KATE MULLINS:
Ich auch!
KATE MURPHEY:
Ich auch!
KATE MCGOWAN:
Ich werde eine Zofe sein,
Zofe sein in Amerika,
in Amerika, wo Milch und Honig fließt!
KATE MURPHEY:
Ich werde eine Lehrerin,
Lehrerin in Amerika,
wo man Freiheit und Gerechtigkeit genießt.
KATE MULLINS:
Ich werde eine Näherin,
Näherin in Amerika,
wo sich nirgends eine Tür vor mir verschließt.
KATE MCGOWAN:
Meine Stadt heißt Chicago,
da will ich einmal hin.
KATE MURPHEY:
Meine Stadt heißt Baltimore,
da will ich einmal hin.
KATE MULLINS:
Meine Stadt in Amerika
Heißt Albuquerque!
Und ich hoff, dass es so grün wie Irland ist.
KATE MCGOWAN:
Oh, das hoffe ich so sehr…
ALLE DREI:
Ja, das hoffe ich so sehr…
Dass mein Träumen und mein Bangen
Und mein Sehnen
Und mein Beten und mein Streben
Nach dem Glück sich
Dort erfüllen wird
Und…
ERSTER MANN: Ich werde dort ein Ingenieur, ein Ingenieur… In Amerika, ZWEITER MANN: Wo man Freiheit |
KATE MCGOWAN: Oh, ich mach mein Glück! MURPHY & MCGOWAN: DREI KATES: MURPHY & MCGOWAN: |
ALLE:
Dort, wo uns hinterm Horizont
Ein Land voll Reichtum grüßt!
Ja, das wünsch ich mir so sehr.
Ja, das wünsch ich mir so sehr.
Dass mein Träumen und mein Bangen
Und mein Sehnen
Und mein Beten und mein Streben
Nach dem Glück sich
Dort erfüllen wird
Und…
DRITTER MANN:
Ich werde dort zum Millionär!
Millionär in Amerika,
finde Gold und werde unermesslich reich.
VIERTER MANN:
Ich werde große Häuser bau’n,
Häuser bau’n in Amerika,
In Amerika sind alle Menschen gleich.
ALLE:
Dort, wo du jedes Ziel erreichst,
wenn du dich nur bemühst…
KATE MCGOWAN:
Und ich weiß, dass es gelingt…
DREI KATES:
Oh, ich weiß, dass es gelingt…
ALLE:
Dass mein Träumen und mein Bangen
Und mein Sehnen
Und mein Beten und mein Streben
Nach dem Glück sich
Dort erfüllen wird
Und…
Ich wachse über mich hinaus…
Oh, ich mach mein Glück!
TENÖRE & SOPRANE:
In Amerika,
wo Milch und Honig fließt…
DREI KATES:
In Amerika,
wo Milch und Honig fließt…
ALTSTIMMEN & BÄSSE:
In Amerika, wo Milch und
Honig fließt…
KATE MCGOWAN:
Ich werde eine Zofe sein…
DRITTER MANN:
Millionär…
ERSTER MANN:
Ingenieur…
ALLE:
In Amerika!
KATE MCGOWAN (zu sich):
Wo ich nie mehr Armut spür.
Ich würd alles tun dafür.
Alles tun, für das Kind, das wächst in mir.
Der Heiratsantrag/Die Nacht hallte wider
BARRETT:
Ich komm bald zurück zu dir, Darlene.
Ich hab nur an dich gedacht.
Wenn ich komm, wird meine Frau, Darlene.
Und bis dahin gib gut auf dich acht.
Gott mit dir.
Mögen Engel dich behüten Tag für Tag.
Gottes Himmel soll für deinen Schlaf die Decke sein.
Werde mein!
Für dein Glück tu ich, was immer ich vermag.
Meine Seele und mein Herz gehören dir allein.
BRIDE:
Dir allein… (er hält inne und denkt nacht.)
Jeden Tag von G-M-O-M,
dem Morgengruß,
dem Abendgruß,
schickt mein Telegraf seine Botschaften hinaus auf See,
sendet er sein Dit Dit-Dah-Dit Dah-Dit…
Dit Dit-Dah-Dit Dah-Dit…
Dit Dit-Dah-Dit Dah-Dit…
Meine Jugendzeit war nicht viel wert.
Ich war menschenscheu, in mich gekehrt.
Freunde fand ich kaum,
Ich blieb am liebsten allein,
immer schon.
Doch dann kam Marconis Telegraf,
und es war, als ob ein Blitz mich traf.
Plötzlich drang die ganze Welt zu mir.
Es genügt nur ein Ton.
Und die Nacht hallte wider
Von tausend Stimmen
Über Land und Meer.
Und alle diese fremden Menschen
Sprachen zu mir.
Und ich selbst hallte wider
Von tausend Stimmen
Flüsternd rings umher.
Und wir alle sind vereint
In demselben Herzschlag
Senden unser Dit Dit-Dah-Dit Dah-Dit…
Dit Dit-Dah-Dit Dah-Dit…
Dit Dit-Dah-Dit Dah-Dit…
In die Welt…
BARRETT: Werde mein! Mögen Engel dich behüten Werde mein! Werde mein… Werde mein… |
BRIDE: Sie hallt wider von tausend Stimmen. Und all die fremden Menschen Alle vereint Sende unser Dit Dit-Dah-Dit Dah-Dit… Dit Dit-Dah-Dit Dah-Dit… |
BRIDE:
In die Welt!
Gott steh mir bei/ Beim Klag der Ragtime-Band
PASSAGIERE:
Gott steh mir bei in Wasserfluten,
lenke meinen Geist und Sinn
Allzeit auf den Pfad der Demut
Und der stillen Andacht hin.
WALLACE HARTLEY, KAPPELLMEISTER:
Ladies and Gentlemen…
Alle hinaus auf Deck!
Werft eure Sorgen weg!
Ist der Tag nicht wunderschön?
KAPELLE:
Ja!
HARTLEY:
Und die Damen sind in ihren Kleidern
So hübsch anzusehn!
KAPELLE:
Und auf der Stelle
Spielt uns’re Kapelle
Ein kunterbuntes Mosaik.
ALLE:
Es wird Frühling an Bord
Schon bei dem ersten Akkord
Der neusten Ragtime-Musik.
HARTLEY:
Hallo, wie geht’s, mein Freund?
Wie schön, Sie wiederzusehn.
Ist es nicht wunderbar,
an Deck spazieren zu gehn?
Denn jeder, der Musik liebt,
ist in seinem Element
KAPELLE:
Auf dem Schiff, heute an
Diesem herrlichen Nachmittag.
Beim Klang der Ragtime-Band!
HARTLEY:
Die frische Brise tut gut.
Und der Rhythmus geht uns heftig ins Blut.
Alle fassen sofort frischen Mut
Bei so einer Melodie.
HARTLEY & KAPELLE:
Zwar ist die Luft noch recht kühl,
aber grade das verstärkt das Gefühl.
Denn es hält die Gesundheit stabil
Und gibt neue Energie.
Das ist die besondere Romantik
Bei so einem Tanz auf dem Atlantik,
wenn man sich erfreut
am Klang der Ragtime-Band.
ALLE:
Ein flotter
MÄNNER & KAPELLE: Tanz tut uns gut. Und der Rhythmus Zwar ist die |
FRAUEN: Tanz! Der neueste Ragtime! Ragtime! Wow! Tanz! Der neueste Ragtime! Ragtime! |
HARTLEY & KAPELLE:
Oh, so ein Rag ist,
wenn man auf Deck ist,
einfach noch mal so schön.
KAPELLE:
Woll’n wir doch mal sehn
HARTLEY:
Wer von euch so keck ist
Und gleich vornweg ist,
wenn wir ans Tanzen gehen.
KAPELLE:
Keine Zeit für den
HARTLEY & KAPELLE:
Der schmollend im Eck ist.
PASSAGIERE:
Ja!
HARTLEY & KAPELLE:
Von Bug bis Heck ist
Es schon ein Phänomen:
ALLE:
Wenn wir noch so rennen,
dem Ragtime können
wir nicht widerstehn.
Und darum schwingt das Bein!
Was könnte schöner sein,
als wenn uns der Rhythmus packt
und wir über allen Wellen tanzen
im Viervierteltakt!
HARTLEY & HICHENS:
Unbeschwert ist man,
und heute vergisst man
mal Bankgeschäft und Politik!
KAPELLE:
Die beste Kur, die es gibt!
Selbst der Klabautermann liebt
Die neuste Ragtime-Musik!
ALLE:
Komm tanzen!
HARTLEY, KAPELLE & ZUSCHAUER:
Oh, so ein Rag ist,
TÄNZER:
Oh!
HARTLEY, KAPELLE & ZUSCHAUER:
Wenn man auf Deck ist,
einfach noch mal so schön.
KAPELLE:
Woll’n wir doch mal sehn
HARTLEY, KAPELLE & ZUSCHAUER:
Wer von euch so keck ist
TÄNZER:
Oh!
HARTLEY, KAPELLE & ZUSCHAUER:
Und gleich vornweg ist,
wenn wir ans Tanzen gehen.
KAPELLE:
Keine Zeit für den,
der schmollend im Eck ist.
TÄNZER:
Oh!
KAPELLE:
Von Bug bis Heck ist
Es schon ein Phänomen!
ALLE:
Ja, wer kann dem Ragtime,
wer kann dem Ragtime
denn schon widerstehn?
ALLE: Oh, so ein Rag ist Wenn man auf Deck ist, Einfach noch mal so schön. Wer wohl so keck ist Wenn das der Zweck ist, |
TÄNZER: Das tut uns gut! und der Rhythmus geht uns Heftig ins Blut! Alle fassen sofort frischen Mut bei so einer Melodie! Zwar ist die Luft noch recht kühl, aber grade das Verstärkt das Gefühl, denn es hält die Gesundheit stabil Und gibt neue Energie! |
ALLE:
Das ist die besondere Romantik
Bei so einem Tanz auf dem Atlantik.
Wir sind immer noch ganz hin und weg
Vom Klang der Ragtime-Band!
Ich will mehr
ALICE BEANE:
In Hotels voller Luxus wohnen,
unter Palmen, das würd ich gern.
EDGAR BEANE:
Diese Welt ist für uns zu teuer
Und zu fern.
ALICE BEANE:
Soll mir das genügen?
Soll ich mich so einfach fügen?
Eine ganz neue Welt liegt vor uns.
EDGAR BEANE:
Aber keine, die uns entspricht.
ALICE BEANE:
Ich will mehr, als wir haben, Edgar.
Du denn nicht?
Kein Mond
FLEET:
Kein Mond,
kein Wind,
nicht eine Spur von Licht.
Keine
Brandung,
die sich am Schiffsrumpf bricht.
Schwärze,
Stille,
So gut wie keine Sicht.
Nichts, was spiegelt
Auf dem Wasser,
mehr als schemenhaft
sieht man nicht…
Wir fahren weiter,
weiter,
auf dem dunklen Meer allein,
immer weiter,
weiter,
in die Nacht hinein…
Voran, voran,
während ringsum alles schweigt.
Was sieht man dann,
wenn nur das Sternenlicht
den Weg zeigt?
FLEET & BESATZUNG: Kein Mond, Kein Wind, Nicht eine Spur von Licht. Keine Brandung. Die sich am Schiffsrumpf bricht. |
PASSAGIERE: Herbstwind, Sehn wir uns alle im Herbstwind? Strahlend vergoldet vom Herbstwind? Wird uns’re Liebe noch blühn? Hell erglüh’n? |
ALLE:
Schwärze,
Stille,
So gut wie keine Sicht.
Nichts, was spiegelt
Auf dem Wasser,
mehr als schemenhaft
sieht man nicht…
PASSAGIERE: Wir fahren weiter, weiter, auf dem dunklen Meer allein, immer weiter, |
FLEET & BESATZUNG: Es ist alles still, spiegelglatte See, endlos um uns her, und die Luft riecht nach Frost. Endlos um uns her |
ALLE:
In die Nacht hinein…
FLEET: Kein Mond Kein Wind (+PASSAGIERE): Kein Mond Kein Wind Kein Mond Kein Mond Kein Mond Kein Mond Kein Mond |
BRIDE: sie hallte wider
Die Nacht hallte wider sie hallte wider |
BARRETT: Die Schrauben dreh’n sich Die Schrauben dreh’n sich |
ANDREWS: |