
Ouvertüre – Prolog
ERZÄHLER
Alle Geschichten beginnen gleich –
Alle beginnen mit „es war einmal” –
Damit ein Stern erstrahlt,
muss ein anderer erlöschen.
Alle Geschichten haben ihre Geschichte –
Zwei Häuser, gleich an Rang und Namen,
verdunkeln durch ihren lang währenden
Hass und Groll
die Stadt Verona.
Den Feinden entspringt ein Liebespaar-
Ihr Stern strahlt nur für kurze Zeit,
doch ihr Tod begräbt den alten Streit.
Alle Geschichten beginnen gleich –
Alle beginnen mit „es war einmal” –
Hier jene von Romeo und Julia.
Verona
FÜRST
Wenn ihr bereits alles kennt,
Jedes Wissen euer Eigen nennt,
Seid ihr von langen Reisen matt
Willkommen in der Stadt!
Wenn ihr das Abenteuer sucht,
Wenn ihr es liebt so ganz verrucht,
Wenn euch das Leben nicht macht satt,
Willkommen in der Stadt!
Hier ist es so – wie anderswo
Nichts bleibt geheim – nichts bleibt incognito!
Hat euch der Zufall hergebracht,
genießt mit uns die Nacht!
Viva Verona, schönes Verona –
Wo jeder leidenschaftlich hasst,
Wo liebe niemals wirklich passt
Hier machen zwei nur das Gesetz:
Die Montagues und Capulets.
Niemond muss wählen in dem Streit,
Man tat’s für uns vor langer Zeit.
Viva Verona, schönes Verona
Das Gift des Hasses fließt hier gut
In unser Leben, unser Blut.
Die Gärten blüh’n hier jedes Jahr,
Auch uns’re Frau’n sind wunderbar.
Wir leb’n hier im Paradies,
Doch uns’re Seelen im Verlies.
Viva Verona.
Schlaft ihr am Abend glücklich ein,
Vertraut darauf geliebt zu sein,
Diese Ruh’ man hier nicht hat,
Willkommen in der Stadt!
Auch über uns hat Gott Gewalt,
wir sterben, doch wir sterben alt,
hier jeder eine Krone hat,
Willkommen in der Stadt!
Hier ist es so – wie anderswo
Nichts bleibt geheim – nichts bleibt incognito!
Hat euch der Zufall hergebracht,
genießt mit uns die Nacht!
Viva Verona, schönes Verona –
Wo jeder leidenschaftlich hasst,
Wo liebe niemals wirklich passt
Hier machen zwei nur das Gesetz:
Die Montagues und Capulets.
Niemond muss wählen in dem Streit,
Man tat’s für uns vor langer Zeit.
Viva Verona, schönes Verona
Das Gift des Hasses fließt hier gut
In unser Leben, unser Blut.
Die Gärten blüh’n hier jedes Jahr,
Auch uns’re Frau’n sind wunderbar.
Wir leb’n hier im Paradies,
Doch uns’re Seelen im Verlies.
Viva Verona, schönes Verona – Wo jeder leidenschaftlich hasst, Hier machen zwei nur das Gesetz: Viva Verona, schönes Verona |
FÜRST (gesprochen) Benvolio und Mercutio, zwei Freunde, die ihre waffen lieben. MERCUTIO/BENVOLIO (gesungen) Auch wenn der Fürst nun zu uns spricht, Das ändert uns’re Kampflust nicht. FÜRST (gesprochen) Und das hier ist Tybalt, ihr Blutsfeind, der Schlachtenführer TYBALT (gesungen) Gesetze sind für mich nichts wert, Ich weiß, hier zählt allein mein Schwert. FÜRST (gesprochen) Stadt der Irren! Jeder kämpft gegen jeden. Der Krieg beherrscht den Alltag |
Der Hass
LADY CAPULET
Gott steh uns bei
die Tyrannei
bricht uns entzwei
Gott wir sind kalt
gift hat uns bald
in der Gewalt
Der Hass der Hass
Schleicht sich ein wie eine Schlange
Der Hass der Hass
Weilt in eurem Herz schon lange
Der Hass der Hass
Ist das Gift in eurem Blut
Der Hass der Hass
Er brennt in euch als stete Glut
Ich hasse den Hass –
LADY MONTAGUE
Ich pflicht’ euch bei
die Sklaverei
gibt uns nicht frei
Feindschaftsgebot
bringt uns nur Not
führt in den Tod
Der Hass der Hass
Raubt uns allen den Verstand
Der Hass der Hass
Zerreißt dir jedes Freundschaftsband
LADY CAPULET
Der Hass der Hass
Warum hält er uns im Bann?
Der Hass der Hass
Er ist der mächtigste Tyrann.
LADY MONTAGUE Für jede Nacht die ich durchwacht Treff euch mein Zorn wie Feuerdorn |
ENSEMBLE Der Hass, der Hass… |
Wie ihr verflucht den Hass nur sucht
Verlor’n seid ihr wie jeder hier
LADY CAPULET
Seht euch doch an – was für ein Wahn
Dies Todesspiel – es nimmt euch vrel
Das Schreckensrad dreht ohne Gnad
Rafft euch dahin, kennt keinen Sinn
LADY CAPULET / LADY MONTAGUE
Welcher Schwur verführt euch nur
Zur Gräueltat und zum Verrat?
So hört doch endlich auf uns Frau’n –
Unserm Gefühl sollt ihr vertrau’n.
LADY MONTAGUE
Der Hass…
LADY CAPULET
Der Hass…
LADY MONTAGUE / LADY CAPULET
Der Hass…
Einmal
ROMEO
Von Frauen heiß begehrt,
bin ich mit zwanzig Jahr’n –
Viel hat man mich gelehrt,
was von Bedeutung war.
Von Frauen heiß begehrt
hob’ ich noch nie geliebt –
Ja, ich blieb unversehrt
in diesem ganzen Spiel
von Begehren,
dem Spiel von Verzehren.
Es ging nur ums Verführen,
doch ich will Liebe spüren.
JULIA
Was weiß man von der Welt
Mit noch nichtsechzehn Jahr’ ?
Ich hoff die Lieb’ erhellt
die Zukunft wunderbar.
Ich hab noch nichts erlebt
und vieles weiß ich kaum,
was mir vor Augen schwebt,
es ist ein großer Traum
vom Verliebtsein,
ein Traum vom Vereintsein.
Ein Wunsch nur kann mich führen
Jetzt will ich Liebe spüren.
ROMEO
Einmal werde ich sie finden,
wahres Glück empfinden.
JULIA
Einmal wird die Sehnsucht enden,
wenn wir uns doch fänden. Einmal
ROMEO/JULIA
Einmal sind wir nicht mehr einsam,
fühlen dann gemeinsam.
Einmal lieben wir uns selig,
unverwundbar ewig.
Einmal
Liebe wird uns leiten
über alle Zeiten,
jeden Tag aufs Neue
schwören wir uns Treue.
Liebe lässt uns fliegen,
Liebe lässt uns siegen.
Einmal
Einmal
Einmal…
Der Heiratsantrag
PARIS
Bin galant und sehr charmant,
als Mann vakant – Will ihre Hand.
Ich bin die erste Wahl, bin ein Garant
für Macht und Land.
Wenn’s mal Schulden gibt,
mach’ ich mich beliebt.
Feste geb’ ich gern,
mal klassisch, mal modern.
Den Traualtar vor mir ich seh’ –
Gebt mir doch Julia zur heil’gen Eh’.
LORD CAPULET
Euer Begehr’ ehrt mich sehr.
Als Brautgemahl wärt’ ihr ideal.
Doch hob’ ich als Vater Bedenken,
ich glaub, ihr freit zur falschen Zeit.
Doch verzweifelt nicht, denn ich lad’ euch ein,
heut’ auf meinem Ball wird auch Julia sein.
Beim Maskenfest sich’s plaudern lässt.
Doch bitte ich sehr, drängt mich nicht zu mehr.
Übt euch in Geduld und gewinnt ihre Huld.
Doch ich denk’, wenn ich sie schenk’,
sie ist nicht bereit für die Zeit zu zweit.
Freu Dich Auf Die Hochzeit
LADY CAPULET
Die Zeit ist vorbei
von Vaters Leidenschaft.
Trotz mancher Zauberei
ist sie dahingerafft.
Einst brannt’ in ihm die Glut
der ersten Liebesnacht.
S’ war wie eine Flut.
Ich heut’ noch danach schmacht’.
Ich war schön wie du.
Er sah nur noch mich.
Dein Vater ohne Ruh’
nie von der Seite mir wich.
Doch dann verging die Zeit
und die Liebesfähigkeit.
LADY CAPULET / AMME
Stets träumt man sehnsuchtsvoll
von ‘nem eig’nen Apoll.
Julia sei bereit:
Freu dich auf die Hochzeit!
LADY CAPULET
Die Männer!
AMME
Ja, die Männer!
Die Männer sind oft schwach.
LADY CAPULET
Uns Frau’n versteh’n sie nicht.
AMME
Das ist nicht ganz ihr Fach.
LADY CAPULET
Manchmal, da hass’ ich sie!
AMME
Und ich, ich mag sie doch!
LADY CAPULET
Verfolgten dich nie!
AMME
Ich weiß, doch hoff’ ich noch!
Und and’re denken sich,
bei einer klein’ Affär’
ist man nicht zimperlich-
Lebt sich’s nur halb so schwer!
LADY CAPULET
Hör’ nicht auf diese Frau,
aus Neid oft wahrheitsscheu!
Mein Mann weiß genau:
Ich war ihm immer treu!
LADY CAPULET & AMME
Das Leben vergeht.
So kurz ist die Zeit.
Solange es noch geht,
nimm dir doch den, der jetzt freit!
LADY CAPULET
Das Kleid dir sicher steht.
AMME
Ich weiß, denn ich habe es genäht!
LADY CAPULET & AMME
Und sind wir auch nur Frau’n.
Du kannst uns schon vertrau’n.
Geben dir den Rat:
Freu dich auf die Heirat!
LADY CAPULET & AMME
Das Leben vergeht.
So kurz ist die Zeit,
Solange es noch geht,
nimm dir doch den, der jetzt freit!
Du wirst uns danken irgendwann,
so nimm doch diesen Mann!
Herrscher Der Welt
ROMEO
Hoch über uns die Herrscher der Welt
Sie führen ein Leben, das nur ihnen gefällt.
Über die Grenzen reicht ihre Sicht
Aber nur scheinbar…
ROMEO / BENVOLIO
… uns sehen sie nicht.
BENVOLIO
Herrscher der Welt sind niemals allein
Doch bleiben sie einsam im goldenen Schein
In ihren Schlössern wird nie gelacht
Anders bei uns – wir vertanzen die Nacht.
ENSEMBLE
Sich zu lieben – zu vergnügen
Tag und Nacht in vollen Zügen.
Was kann uns das Leben bringen
Wenn die Herrscher uns bezwingen?
Sich Moral und Macht zu beugen
Heißt nur seine Zeit vergeuden.
Eines wissen alle hier:
Die wahren Helden, das sind wir.
MERCUTIO
Herrscher der Welt sind stets sehr besorgt
Denn ihre Macht ist auf Zeit nur geborgt
In eig’ne Folien stürzen sie bald.
Vor ihren Mauern macht Liebe selbst Holt.
ROMEO / BENVOLIO / MERCUTIO
Herrscher der Welt bekämpfen sich gern
ROMEO / MERCUTIO
Doch auf dem Throne gibt es nur einen Herr’n.
Der Krieg, den sie wollen, den führen wir nicht.
ROMEO / BENVOLIO / MERCUTIO
Das Spiel dieser Herrscher, ist für uns keine Pflicht.
ROMEO / BENVOLIO / MERCUTIO / ENSEMBLE
Sich zu lieben – zu vergnügen
Tag und Nacht in vollen Zügen.
Was kann uns das leben bringen
Wenn die Herrscher uns bezwingen?
Sich Moral und Macht zu beugen
Heißt nur seine Zeit vergeuden.
Eines wissen alle hier:
Die wahren Helden, das sind wir.
Sich zu lieben – zu vergnügen
Tag und Nacht in vollen Zügen.
Was kann uns das Leben bringen
Wenn die Herrscher uns bezwingen?
Sich Moral und Macht zu beugen
Heißt nur seine Zeit vergeuden.
Eines wissen alle hier:
Die wahren Helden, das sind wir.
Sich zu lieben – zu vergnügen
Tag und Nacht in vollen Zügen.
Was kann uns das Leben bringen
Wenn die Herrscher uns bezwingen?
Sich Moral und Macht zu beugen
Heißt nur seine Zeit vergeuden.
Eines wissen alle hier:
Die wahren Helden, das sind wir.
Die Angst
ROMEO
Ihr, meine Freunde, verwandt im Geist
Die ihr mich eu’ren Bruder heißt
Spürt ihr wie ich die gleiche Last?
Wie euch der Hauch des Todes fasst?
Ihr, die ihr lacht zu jeder Zeit
Für Scherze seid ihr stets bereit
Ich Romeo, find’ keine Ruh
Etwas bedrückt mich, ich geb’es zu-
Die Angst, die Angst
Dass unser leichtes Sein
Verwandelt sich zu Stein
Dass die Sterne die uns führ’n,
Die Leere lassen spür’n
Die Angst, die Angst, die Angst, die Angst, hob Angst…
dass morgen etwas fehlt,
dass uns das Leben nur mehr quält.
Spürt ihr nicht die Gefahr?
Sie lauert schon ganz nah.
Ihr, meine Freunde, mir artverwandt
Grenzen habt ihr nie gekonnt
Und auch die Frou’n, die ihr begehrt,
Habt ihr verlassen unbeschwert
Ihr, die ihr nur die Jugend kennt
Und Faulheit eine Tugend nennt
Mir Romeo, mir wird ganz bang
Ich seh’, ich spür’ den Untergang –
Die Angst, die Angst
Vor dem unbekannten Flug,
vor der Eltern Lug und Trug.
Wir hier glauben uns im Licht,
doch Glück so leicht zerbricht.
Die Angst, die Angst, die Angst, sie bleibt die Angst,
dass unser Übermut
Schürt in den Göttern blinde Wut.
Trifft uns erst mal ihr Zorn,
Dann haben wir verlor’n
Die Angst, die Angst
Vor dem unbekannten Flug,
vor der Eltern Lug und Trug –
Sie bleibt die Angst, die Angst ,die Angst, sie bleibt die Angst,
dass die Sterne, die uns führ’n,
Die Leere lassen spür’n
Die Angst,
Die Angst…
Liebesgluck
ROMEO
Die Maske sie verhüllt,
doch ahne ich ihr Bild.
Engelsrein – wer mag sie sein?
Fremde Magie ergreift mich wie noch nie –
Wer ist sie?
JULIA
Mir wird ganz eigen zumut,
wenn sein Blick auf mir ruht.
Und er strahlt wie ein Licht in der Nacht,
voller Glanz, voller Pracht –
wie ein Stern , der erwacht.
Er strahlt.
ROMEO
Ist es wahr, ich glaub’ es kaum –
Liebe durchflutet diesen Raum.
JULIA
Ist es wahr, ich glaub’ es kaum –
So wunderschön, fast wie ein Traum.
ROMEO
Fühlst auch du wie ich so klar? Sag doch ja!
JULIA
Fühlst auch du wie ich so wahr? Sag’ nur ja!
ROMEO / JULIA
Liebe spür’ ich überall
Dass ich dich traf, ist mein Schicksal.
Davon spricht man, wenn man liebt.
Damit meint man Liebesglück.
ROMEO
Ist es wahr, ich glaub’ es kaum –
Liebe durchflutet diesen Raum.
JULIA
Ist es wahr, ich glaub’ es kaum –
So wunderschön, fast wie ein Traum.
ROMEO
Fühlst auch du wie ich so wahr? Sag nur jal
JULIA
Fühlst auch du wie ich so klar? Sag’ doch jal
ROMEO/JULIA
Liebe spür’ ich überall –
Dass ich dich traf, ist mein Schicksal.
Davon spricht man, wenn man liebt.
Damit meint man Liebesglück.
Ich Bin Schuldlos
TYBALT
Schön ist meine Welt, wenn sie im Traum entsteht
Kindheitswünsche hart’ ich, doch nie gelebt
Man hat sie mir gestohlen, die Kinderzeit –
Ich bin der Sohn von Hass und Bitterkeit.
Man zog gekonnt mich auf in Dunkelheit
Die einz’ge Lehre hieß „zum Krieg bereit”
Ich lebt’im Schatten, der auf Rache sinnt.
Zu schwarz, zu düster- grad für ein Kind.
Allein – ich bin ganz allein
Allein, immer nur allein.
Ich bin schuldlos – ich bin schuldlos
Seht meine Eltern – seht doch hin
So bin ich geworden, was ich bin.
Ich bin schuldlos – ich bin schuldlos
Nur ihre Rache keimt in mir
Und ohne Zweifel folgt’ ich ihr.
Ich bin schuldlos
Doch euer Blick wird mir zur Qual
Ich bin schuldlos
Ich habe keine andere Wahl
Der Maß hat sich in mir geballt –
Bin ein Kind der Gewalt
Ich bin schuldlos
Nein, nein, nein
Ich bin schuldlos
Doch euer Blick wird mir zur Qual
Ich bin schuldlos
Ich habe keine andere Wahl
Der Maß hat sich in mir geballt –
Bin ein Kind der Gewalt
Schön ist meine Welt, wenn sie im Traum entsteht
Kindheitswünsche hatt’ ich, doch nie gelebt
Man hat sie mir gestohlen, die Kinderzeit
Ich bin der Sohn von Hass und Grausamkeit.
Der Balkon
JULIA
Welch’ Liebespfeil, welch’ Amor
hebt mich in Himmelshöh’n empor?
Die Sterne wissen’s ebenso –
ich liebe meinen Romeo.
Welch’ Liebespfeil, welch’ Amor
hebt mich in diese Höh’n empor?
Kann Liebe denn verboten sein?
Ich bin für immer sein.
Trotz uns’rer Väter Zwietracht,
siegt nun der Liebe Allmacht.
Fragt nicht warum, ich fühle so –
Ich liebe meinen Romeo.
ROMEO
Welch’ Liebesspfeil, welch’ Amor
hebt uns in Himmelshöh’n empor?
Ich fühle mich dem Himmel nah,
denn ich lieb’ meine Julia.
Muss ich kämpfen, so kämpf ich –
Muss ich flehen, so fleh’ ich.
Kein Preis wird mir zu hoch sein –
Ich bin auf ewig dein.
ROMEO /JULIA
Der Hass, der uns’re Väter treibt,
in ihren Seelen ewig bleibt,
er kann uns niemals trennen,
weil uns’re Herzen brennen.
JULIA
Und wenn das jemanden stört,
ROMEO
verhallt es ungehört.
ROMEO/JULIA
Welch’ Liebesspfeil, welch’Amor
hebt uns in Himmelshöh’n empor?
Die Sterne wissen’s ebenso,
auch Julia liebt nur Romeo.
Welch’ Liebespfeil, welch’Amor
hebt uns in diese Höh’n empor?
Wir fühlen uns dem Himmel nah,
denn Romeo liebt Julia.
Wir Sind Aus Fleisch Und Blut
AMME
Hahaha – lacht man unbeschwert
Hahaha – s’ist verachtenswert,
weil ihr nicht versteht,
dass nur Liebe zählt.
Also lacht ihr da,
macht nur – hahaha.
Locht nur immerfort
bis ihr allesamt
in der Hölle schmort.
Da ihr niemals denkt,
seid ihr so beschränkt,
blind und taub da steht,
dass ihr nicht mehr seht,
was hier vor sich geht.
BENVOLIO
Hahaha – seht doch die mal an –
Mit den Turban da –
Wird das noch ein Schwan?
Und bei Romeo
hoff ich sowieso,
dass er sich entscheid’
statt für Liebesleid
für den Freundeseid.
AMME / MERCUTIO / BENVOLIO
Wir sind aus Fleisch und Blut,
wir sind mal bös, mal gut.
Das Leben gibt uns Rätsel auf,
der Weg führt uns bergab, bergauf.
Oft lebt man mehr Schein als Sein,
oft weiß man’s ganz insgeheim.
Wenn uns die Liebe mal verführt,
haha, das lässt uns unberührt.
AMME
Hahaha, Tiere seid ihr nur –
Hahaha, für euch gilt kein Schwur,
In der Eifersucht
lebt ihr eure Flucht!
Was hier dominiert
völlig strapaziert-
ist die – Dummheit!
MERCUTIO
Hahaha, beide lieben sich –
Hahaha, das ist lächerlich
Nur verwöhnt sind sie,
Liebe wird das nie.
Romeos Leidenschaft
ist so launenhaft
Das ist Manneskraft!
AMME / MERCUTIO / BENVOLIO / ENSEMBLE
Wir sind aus Fleisch und Blut,
wir sind mal bös, mal gut.
Das Leben gibt uns Rätsel auf,
der Weg führt uns bergab, bergauf.
Oft lebt man mehr Schein als Sein,
oft weiß man’s ganz insgeheim.
Wenn uns die Liebe mal verführt,
haha, das lässt uns unberührt.
MERCUTIO / BENVOLIO
Wir wissen’s ganz bestimmt,
wer wir sind, wir wissen’s ganz bestimmt…
MERCUTIO / BENVOLIO / AMME / ENSEMBLE
… niemand uns das nimmt.
Wir sind aus Fleisch und Blut,
wir sind mal bös, mal gut.
Das Leben gibt uns Rätsel auf,
der Weg führt uns bergab, bergauf.
Oft lebt man mehr Schein als Sein,
oft weiß man’s ganz insgeheim.
Wenn uns/euch die Liebe mal verführt,
haha, das lässt uns…
das lässt uns/euch wirklich unberührt.
Siehe Da Sie
Liebt
AMME
Wie die Zeit verrinnt – ich hob’ mich nie beklagt
nähr sie wie dein Kind – hat man mir gesagt
Und als ich sie geseh’n
ließ ich sie nicht mehr geh’n
Ich bat den Himmel sehr
Um Glück und noch viel mehr
Jetzt fängt ihr Leben an
Siehe da sie liebt – siehe da sie lebt
und im Nu ist sie – der Kindheit entschwebt
Verlässt sie mich bald, ihre Amme, ihr Halt
Wir haben keine Ähnlichkeit
Doch bei mir sucht sie Geborgenheit
Siehe da sie liebt – siehe da sie schwebt
Siehe da sie lebt –
Sie ist meine Welt – doch hab ich sie nicht allein
Sie nennt sie „mein Kind” – doch ich denk sie ist mein
Was trübt euch bloß die Sicht?
Vergönnt ihr Mütter nicht
Dem eig’nen Kind sein Glück?
Denkt an euch selbst zurück –
Jetzt fängt ihr Leben an
Siehe da sie liebt – siehe da sie lebt
Und im Nu ist sie – der Kindheit entschwebt
Und ich stehe nur da
Seh’ sie an und seh’ klar
Mein Leben gab’ ich für Julia –
Ich liebe sie so unfassbar.
Siehe da sie liebt – siehe da sie wagt
nun den Weg zu geh’n, den ihr Herz ihr sagt –
Und ihr die es kennt – wenn uns Sehnsucht verbrennt
Gebt ihr die Kraft, den Glauben dran,
dass diese Liebe dauern kann.
Siehe da sie liebt – siehe da sie wagt…
Siehe da sie liebt -uh- uh-
Siehe da sie liebt.
Liebe
ROMEO
Liebe – kanns Schön’res geben?
Liebe kann uns erheben
Zum Himmel – wo Träume schweben
Liebe – kanns Schön’res geben?
JULIA
Liebe – sie trägt mich vorwärts
Liebe – wie lässt sie mein Herz
verbrennen – und ich bin wehrlos
Liebe ist ewig zeitlos
ROMEO /JULIA
Liebe – sie gibt die Kraft
Um alles zu erreichen
Ängste, sie werden weichen
Liebe sei unser Zeichen –
ROMEO/JULIA/SOLISTEN
Liebe – kanns Schön’res geben?
Liebe kann uns erheben
Zum Himmel – wo Träume schweben
Liebe – kanns Schön’res geben?
Liebe – sie trägt mich vorwärts
Liebe – wie lässt sie mein Herz
verbrennen – und ich bin wehrlos
Liebe ist ewig zeitlos
Liebe wird uns verbinden
Gegner, sie werden schwinden
Von nun an steh’n wir vereint da
Liebe ist unbesiegbar.
Liebe.