
Prolog
AUCTIONEER
Verkauft. Ihre Nummer Monsieur? Danke.
Zur Versteigerung kommt nun, meine Damen und Herren, Nummer 663: ein Plakat für
eine Inszenierung dieses Hauses, nämlich „Hannibal“ von Chalumeau.
PORTER Hier zu sehn.
AUCTIONEER Wer bietet zehn Francs? Also fünf. Fünf sind geboten. Sechs,
sieben. Gegen Sie, Monsieur, sieben. Acht. Acht zum ersten, zum zweiten.
Verkauft … an Raoul, Vicomte de Chagny. Besten Dank, Monsieur.
Nummer 664: eine Holzpistole und drei Totenschädel aus der Inszenierung von
Meyerbeers „Robert le Diable“ aus dem Jahre 1831. Zehn Francs das Mindestgebot.
Zehn, danke. Immer noch zehn. Fünfzehn, danke. Fünfzehn sind geboten. Geht weg
zu fünfzehn. Ihre Nummer, Monsieur?
Zum Ausruf von Nummer 665, meine Damen und Herren. Eine Spieluhr aus Pappmaché
in Form einer Drehorgel; darauf die Figur eines Äffchens in persischer Tracht,
das die Zimbeln schlägt.
Das Objekt, aufgefunden in den Kellergewölben der Oper, funktioniert noch
einwandfrei
PORTER Hier zu sehen!
AUKTIONATOR: Wie wär’s mit zwanzig Francs für den Anfang?
Nun, was ist, meine Damen und Herren? Nun gut, also fünfzehn.
Fünfzehn, danke. Ja, zwanzig von Ihnen, Monsieur, besten Dank.
M.ME GIRY: Fünfundzwanzig.
AUKTIONATOR: Fünfundzwanzig hier links. Danke, Madame.
Fünfundzwanzig sind geboten.
Dreißig. Es bleibt also bei dreißig Francs?
Dreißig zum ersten, dreißig zum zweiten, und zum dritten.
Verkauft an den Vicomte de Chagny.
Nochmals vielen Dank, Monsieur.
RAOUL Bitte, bitte.
Eine wahre Rarität… , so viel mehr wert als jegliches Gebot.
Sie sprach sehr oft von dir mein Freund…. du warst ihr nah in ihrer
allergrößten Not.
Wirst du noch spielen, wenn wir Schatten sind und tot?
AUCTIONEER Wir kommen zu Nr. 666, ein zerbrochener Lüster.
Vielleicht erinnern sich einige der Anwesenden an den merkwürdigen Fall des
Phantoms der Oper – ein Rätsel das nie ganz aufgeklärt wurde. Man versichert
uns, dass dies, meine Damen und Herren, exakt der Lüster ist, der damals das
berühmte Unglück verursachte.
Unsere Werkstatt hat ihn repariert und mit elektrischem Licht ausgestattet
damit wir einen Eindruck davon bekommen, wie er nach der völligen
Wiederherstellung aussehen wird.
Vielleicht können wir, meine Herren, das Gespenst von damals verscheuchen mit
einer kleinen Illumination!
Ouvertüre
(hier wird im Theater lediglich der
Kronleuchter an die Decke gefahren und die Bühne für die nächste Szene
vorbereitet.)
< für Proben - Szene 1.>
CARLOTTA Dieses Zeichen seines Sieges, seines Sieges,
der uns erretten wird von Rom!
GIRL’S CHORUS Wir kommen mit Tanz und Gesang,
herbei zur großen Feier,
und grüßen mit jubelndem Klang,
die Helden als Befreier!
MEN’S CHORUS Trompeten Karthagos erschallt,
hört, Römer, sie und zittert.
Fürchtet Karthagos Gewalt,
Trommeln trommt, Hannibal kommt!
PIANGI Ach, ich komm heim und seh’ das Vaterland
wieder bedroht von Romas gieriger Hand.
REYER Nein, nein, nein! Signor … wenn Sie gestatten: „Rom“.
Wir sagen „Rom“, nicht „Roma“.
PIANGI Si, si, Rom, nicht Roma. Ist schwer für mich. Rom, Rom..
LEFEVRE Hier entlang, meine Herren, hier entlang.
Wie Sie sehen, läuft gerade die Probe für unsere Neuinszenierung von Chalumeaus
Hannibal.
Meine Damen und Herren, einige von Ihnen kennen vielleicht schon Monsieur André
und Monsieur Firmin…
REYER Entschuldigen Sie, Monsieur Lefèvre, aber wir sind gerade mitten
in der Probe.
Wenn Sie vielleicht noch einen Moment warten könnten?
LEFEVRE Tut mir leid, Monsieur Reyer. Machen Sie weiter, machen Sie weiter…
REYER Danke, Monsieur.
„Ach, ich komm heim…“, …Signor…
LEFEVRE Monsieur Reyer, unser erster Repetitor. Etwas tyrannisch, muss
ich sagen.
PIANGI Ach, ich komm heim und seh’ das Vaterland
wieder bedroht von Roms gieriger Hand.
Doch morgen trotzen wir der Römer Macht,
freut euch, das Heer ist heimgekehrt heut nacht.
LEFEVRE Signor Piangi, unser erster Tenor.
Harmoniert ausgezeichnet mit La Carlotta.
Meine Herren, unser Ballett!
MME GIRY Bitte, meine Herren! Würden Sie freundlicherweise die Bühne
freihalten?!
LEFEVRE Entschuldigen Sie, Madame Giry!
(zu FIRMIN)
Madame Giry, sie leitet das Ballett. Ehrlich gesagt, Monsieur Firmin, bin ich
nicht gerade traurig darüber, den Laden hier los zu sein.
FIRMIN Eines haben Sie uns immer noch nicht gesagt, Monsieur: Weshalb
ziehen Sie sich eigentlich zurück?
LEFEVRE (wechselt das Thema): Wir können wirklich sehr stolz sein auf
den hohen Standard unseres Balletts.
ANDRE Wer ist die Kleine, Lefèvre?
LEFEVRE Die? Meg Giry, Madame Girys Tochter.
Ein vielversprechendes Talent, Monsieur, sehr begabt.
MME GIRY He, Christine Daaé, reiß dich zusammen!
MEG Christine, was hast du?
FIRMIN Daaé? Komischer Name.
LEFEVRE Schwedisch.
ANDRE Verwandt mit dem berühmten Geiger?
LEFEVRE Ja, seine Tochter, glaube ich. Schwebt leider immer irgendwie in
den Wolken.
CHORUS Den Kampf-Elefanten ein Heil, Karthagos Macht und Segen,
durch sie wird der Sieg uns zuteil – Didos Schutz! Hannibals Trutz!
CARLOTTA So naht er, so kehrt er zurück, mein Liebster ist mein Leben.
PIANGI So naht sie, o seliges Glück, ihr will ich mich ergeben!
CHORUS Ihr Kampf-Elefanten ertönt,
hört, Römer, sie und zittert.
Marschiert, dass die Erde erdröhnt,
trommelt, trommt! Hannibal kommt!
Levèfre: Die Gerüchte über meine bevorstehende Abdankung kursieren ja nun schon
seit einigen Wochen. Ich darf Ihnen heute mitteilen, dass diese Gerüchte
durchaus der Wahrheit entsprechen, und habe das Vergnügen, Ihnen diese beiden
Herren als die neuen Eigentümer der Opera populaire vorzustellen: Monsieur
Richard Firmin und Monsieur Gilles André.
(zeigt auf die Diva) Meine Herren, Signora Carlotta Guidicelli, unsere erste
Sopranistin seit nunmehr fünf Spielzeiten.
André: O ja, natürlich. Ich habe Sie in all Ihren großen Rollen bewundert,
Signora.
LEFEVRE: Und
Signor Ubaldo Piangi.
FIRMIN Eine Ehre, Signor.
ANDRE Wenn ich mich recht erinnere, gibt es im dritten Akt von
„Hannibal“ eine wunderbare Arie der Elissa. Schlagen Sie mir, Signora, nicht
den Wunsch ab, uns eine private Kostprobe Ihrer Kunst zu geben.
Vorausgesetzt natürlich, Monsieur Reyer hat nichts dagegen.
CARLOTTA Mein Direktor befiehlt… Monsieur Reyer?
REYER Meine Diva befiehlt. Genügen zwei Takte als Einleitung?
FIRMIN Zwei Takte genügen vollkommen.
REYER Signora?
CARLOTTA Maestro.
CARLOTTA Denk an mich, denk an mich
zärtlich
Wie an einem Traum.
Erinn’re dich und keine Macht trennt uns
Außer Zeit und Raum
An dem Tag, wann er auch kommen mag,
an dem du…
MEG Ganz nah ist das Phantom der Oper!
CHOR: Hier im Raum ist das Gespenst
MEG Ganz nah ist das Phantom der Oper!
LEFEVRE: Signora, ist alles in Ordnung? Bouquet!
Wo ist Bouquet? Lassen Sie den Kerl herunterkommen. Der Mann vom Schnürboden.
Er hat das hier zu verantworten.
Bouquet! Um Himmels willen, Mann, was geht da oben vor?
BOUQUET: Ich, Monsieur, hab nichts gemacht,
weiß Gott, wer dauernd an den Drahtzügen reißt.
Ich, Monsieur, gab gründlich acht,
wenn wer da oben ist, dann ist es… ein Geist!
MEG Ganz nah ist das Phantom der Oper!
ANDRE Mein Fräulein, sein Sie bitte nicht so rücksichtslos!
FIRMIN Mademoiselle, bitte!
ANDRE So etwas kommt vor!
CARLOTTA So etwas kommt vor?! Oh, so etwas kommt vor!
Sie haben ja keine Ahnung! Sie sind erst seit fünf Minuten hier.
Sie, so etwas kommt vor – andauernd!
In den vergangenen drei Jahren kam so etwas ständig vor.
Und, haben Sie etwas unternommen dagegen? No!
Wenn Sie nicht dafür sorgen, dass so etwas nicht mehr vorkommt, dann werde ich
nicht mehr vorkommen! Ubaldo,
andiamo!
PIANGI Dilettanti!
Lefèvre (zu Firmin u. André): Nun, ich glaube, dass ich
Ihnen weiter nicht sehr hilfreich sein kann, meine Herren. Viel Erfolg. Wenn
sie meiner bedürfen, erreichen sie mich… auf Mallorca!
ANDRE La Carlotta wird wiederkommen.
M.me Giry: Ich habe Ihnen etwas mitzuteilen, meine Herren, vom Operngeist.
FIRMIN Gütiger Himmel, hier sind alle verrückt.
M.me Giry: Er heißt sie nur willkommen in seinem Opernhaus, befiehlt, dass auch
Sie ihm bei allen Vorstellungen die Loge 5 freihalten, und erinnert Sie daran,
dass sein Gehalt fällig ist.
FIRMIN Sein Gehalt?
M.me Giry: Monsieur Lefèvre hat ihm 20 000 Francs im Monat bezahlt. Vielleicht
können Sie mehr zahlen, jetzt, wo der Vicomte de Chagny das Theater
unterstützt.
André: Madame, ich hatte gehofft, diese Neuigkeit selbst bekannt geben zu
können.
M.me Giry: Wird der Vicomte sich die Vorstellung heute Abend ansehen, Monsieur?
FIRMIN Ja, in unserer Loge.
André: Madame, wer ist die Zweitbesetzung für die Rolle?
REYER Es gibt keine Zweitbesetzung, Monsieur – die Inszenierung ist neu.
MEG Christine Daaé könnte den Part singen, Monsieur.
FIRMIN Das Chormädchen?
MEG Sie nimmt Unterricht bei einem hervorragenden Lehrer.
André: Bei wem?
CHRISTINE Ich weiß nicht, Monsieur…
FIRMIN Nun fang du nicht auch noch an! Zum Verzweifeln! Ein
ausverkauftes Haus – und wir müssen ausfallen lassen!
M.me Giry: Lassen Sie sie vorsingen, Monsieur, sie ist gut geschult.
André: Also
gut.
style=”background: aqua none repeat scroll 0%; font-family: Arial;
-moz-background-clip: initial; -moz-background-inline-policy: initial;
-moz-background-origin: initial;”>REYER From the beginning of
the aria then, mam’selle.
CHRISTINE Denk an
mich, denk an mich zärtlich
Wie an einem Traum.
Erinnre dich und keine Macht trennt uns
Außer Zeit und Raum
An dem Tag, wann er auch kommen mag,
an dem du Abschied nimmst von mir,
lass das Gestern weiterleben, schließ es ein in Dir
FIRMIN André, das beruhigt mich überhaupt nicht.
André: Reg dich nicht auf, Firmin.
Natürlich war von allem Anfang klar,
dass ich dich irgendwann verlier‘
aber wenn du dich zurücksehnst
such mein Bild in dir.
Denk an unsre Zeit in Sonnenschein
Denk nicht an das, was nicht hat sollen sein
Denk an mich, sieh‘ meine Zeichen
Wenn du dich verirrst.
Versuch‘ wie ich, Stärke zu zeigen,
wenn du müde wirst
Denk an mich und quälen sorgen dich
Dann träum dich heimlich her zu mir,
und wo immer du auch sein magst –
Such mein Bild in Dir…
RAOUL Täusch ich mich? Kann es Christine sein? Bravo!
Lange her, es ist so lange her
Wie jung und scheu war’n ich und sie…
Möglich, dass sie mir vergaß, doch ich vergaß sie nie…
CHRISTINE Was entsteht, auf dieser Welt vergeht–
Und eines Tages geh’n auch wir…
Doch Gefühle sind unsterblich, ich bleib nah… bei dir!
Nach der Gala
M.me Giry: (zu Christine) Sehr gut. Er
wird zufrieden sein.
(zu den Ballettmädchen) Und ihr? Ihr ward schauderhaft. < jambe! de Ronds Die>PHANTOM
Brava, brava, bravissma!
MEG Christine, Christine!
PHANTOM (wie ein Echo) Christine!
MEG Bravo Christine du warst phantastisch
So muss Musik klingen
Weih‘ mich doch ein in dein Geheimnis
wer lehrt dich jetzt singen?
CHRISTINE Vater versprach einen Engel,
ihn einst zu sehn war mein Traum.
Ich fühle, jetzt wenn ich singe:
Er ist hier im Raum.
Er ruft mich leis’ bei meinem Namen,
bleibt, bis er mich geh’n lässt.
Überall spür’ ich seine Nähe,
ihn, der sich nie sehn lässt.
MEG Du kommst mir vor wie ein Schatten,
du bist für mich so weit fort
Ich höre dich singen in Dunkel
Und verstehe kein Wort
CHRISTINE Engel der Lieder führ‘ und leit‘ mich
Dann wird mein Weg klar sein
MEG Was für ein Engel
Beide: Engel der Lieder mir nur zeig dich,
Lass dieser Traum wahr sein.
CHRISTINE Auch jetzt ist er mir nah
MEG Die Hand ist kalt…
CHRISTINE Wie ein Schatten…
MEG Und dein Gesicht so bleich…
CHRISTINE ich furchte mich
MEG Was erschreck dich?
Madame Giry: Meg Giry, bist du Tänzerin?
Dann bitte mach mit.
Meg Giry: Immerzu proben, immer nur Ronds de jambes.
Madame Giry: Das, Liebes, soll ich dir geben.
CHRISTINE „Ein rotes Halstuch“ … „der Dachboden“ …“liebes Lottchen“
…
André: Eine Tour
de force! Anders kann man es nicht nennen.
FIRMIN Jetzt ist mir wohler. Niemand hat sein Geld zurückverlangt.
Mad. FIRMIN Geizhals!
André: Richard, ich glaube, die kleine Daeé ist eine echte Entdeckung!
FIRMIN Wir sind da, Monsieur le Vicomte.
RAOUL Meine Herren, wenn Sie entschuldigen wollen…
Dies ist ein Besuch, den ich lieber ohne Begleitung machen möchte.
André: Wie Sie wünschen, Monsieur.
FIRMIN Sie scheinen einander von früher zu kennen.
RAOUL
Christine Daaé, wo ist dein rotes Halstuch?
CHRISTINE Monsieur?
RAOUL Du kannst es doch nicht verloren haben, nachdem ich solche Mühe
damit hatte…
Ich war grad vierzehn, durchnässt bis auf die Haut…
CHRISTINE Weil du ins Meer gelaufen bist, um mein rotes Halstuch
herauszufischen.
O Raoul, also bist es doch du.
RAOUL Christine.
< Lottchen,
Liebes>CHRISTINE Auch daran erinnerst du dich noch?
RAOUL Liebes Lottchen, was ist dir lieber – ein Ring
CHRISTINE oder Kleider und Schuh‘
Oder Puppe und Bär
RAOUL Unser geheimer Treffpunkt auf dem Dachboden,
Oder Kuchen?
CHRISTINE Vater spielte Geige
RAOUL wo wir einander unheimliche Geschichten aus dem Norden vorlasen.
CHRISTINE Hör’ nur wie Lottchens Antwort klingt:
Ich will, wenn der Schlaf mich bezwingt,
dass der Engel der Lieder ein Lied für mich sing.
BOTH: Der Engel der Lieder ein Lied für mich sing!
CHRISTINE Vater sagte: ,,Wenn ich im Himmel bin, Kleines, schicke ich
dir
den Engel der Lieder.” Nun, Vater ist tot, Raoul, und er ist wirklich
zu mir gekommen – der Engel der Muse!
Raoul (lächelnd): Zweifellos. Aber jetzt gehen wir essen.
CHRISTINE Nein, Raoul. Der Engel ist sehr streng.
RAOUL Es muss ja nicht spät werden.
CHRISTINE Nein, Raoul!
RAOUL Du musst dich umziehen. Ich hol meinen Hut. In zwei Minuten,
liebes Lottchen.
Christine (ruft ihm nach): Raoul! Es ist nicht mehr wie früher, Raoul!
PHANTOM Wie dieser
Laffe
von deinem Ruhm zehr’n will!
Höchst präpotent
Dass dieser Affe
mir den Triumph stören will!
CHRISTINE Engel, mein Geist
Ist wach, ich hör dich
Geh doch nicht fort, führ mich!
Engel mein Herz war schwach
Vergeb’ mich…
Komm zu mir her, spür mich!
PHANTOM Weil dein Vertrauen mir gut tut,
sollst du die Wahrheit verstehen,
schau dein Gesicht an im Spiegel,
Dann wirst du mich sehen…
CHRISTINE Engel der Lieder!
Führ und leit mich!
Lass meinen Weg klar sein!
Engel der Lieder!
Mir nur zeigt dich
Lass diesen Traum wahr sein
PHANTOM Ich bin dein Engel der Lieder,
Komm zu mir, Engel der Lieder
RAOUL Wer kann da sein, wen höre ich reden
PHANTOM Ich bin dein Engel der Lieder,
Komm zu mir, Engel der Lieder
RAOUL Christine! Engel!
lang=”DE”
Das Phantom der
Oper”)
CHRISTINE Er sang sobald ich schlief,
und kam mir nach…
mir schien, als er mich rief
und mit mir sprach
träum ich denn immer noch
ich fühl es hier
ganz nah ist das Phantom der Oper da
es lebt in mir
PHANTOM komm sing mit mir heut nacht
bei Kerzenschein
Dann fängt Dich meine Macht
noch stärker ein.
Und wendest Du den Blick
auch ab von mir
ganz nah ist das Phantom der Oper da,
es lebt in dich
CHRISTINE Wer dein Gesicht je sah
der fürchtet Dich.
Ich dien’ als Maske Dir
PHANTOM Doch hört man mich…
BOTH: Mein/dein Geist und dein/mein Gesang
So wirken wir
Ganz nah, ist das Phantom der Oper da,
es lebt in dir/mir
CHORUS Ganz nah ist das Phantom der Oper
Gefahr ist das Phantom der Oper…
PHANTOM Du ahnst als Medium
Was ist uns scheint
Mensch und Mysterium
CHRISTINE in dir vereint
BOTH: Im Labyrinth der Nacht
Liegt dein/mein Revier,
ganz nah, ist das Phantom der Oper da
es lebt in mir/dir…
PHANTOM Sing, mein Engel der Lieder!
CHRISTINE Ganz nah ist das Phantom der Oper
PHANTOM Sing für mich… sing.
Sing mein Engel… sing.
Sing für mich.
PHANTOM Sieh, ich hab’ Dich vor den Thron der Musik geführt –
zum erhabenen Ort musikalischer Weihen…Weihen…
Ja, ich rief Dich, denn mich hat Dein Gesang berührt –
dass du hier bist hat nur diesen Grund:
du sollst hier für mich singen, und Dich meiner Kunst
gänzlich weihen…
dich weihen…
Die Musik der
Dunkelheit“)
PHANTOM Wenn die Nacht kommt wird die Sehnsucht klarer
Alle Träume sind im Dunkeln wahrer…
Frei von Ängsten steigen Gefühle aus dem Schweigen…
Langsam, zärtlich senkt die Nacht den Schleier.
Nimm’ ihn, spür’ ihn, sieh, er macht Dich freier…
Schütze Dein Gesicht vor dem grellen Tageslicht,
schütz’ die Seele vor der kalten Wirklichkeit,
und lausche der Musik der Dunkelheit….
Schließ die Augen und gib Dich Deiner Sehnsucht hin
flieh’ weit fort vor den Zweifeln und dem Tag.
Schließ die Augen und schweb’ im Geist davon!
Und verlier’ Dich im Reich der Illusion…
Leise, innig wird Musik erklingen.
Hör’ sie, fühl sie, lass’ sie Dich durchdringen.
Lös’ Dich von der Welt, die dein Herz gefangen hält,
such im Augenblick die Nacht der Ewigkeit
und schweb’ auf der Musik der Dunkelheit…
Geh’ auf Reisen in eine andre Wirklichkeit,
wo die Seele sich reinigt und befreit.
Lass’ Dich treiben, lass’ alles hinter Dir! –
Denn erst dann wirst du ein Teil von mir…
Sinken, schwinden, süßer Rausch des Schwebens –
spür’ mich, rühr’ mich, trink vom Quell des Lebens.
Ahnungsvoller Sinn. – diese Nacht ist der Beginn,
ich erfind’ für Dich Musik voll Zärtlichkeit
als Schöpfer der Musik der Dunkelheit…
Nur durch dich wird mein Talent befreit
Hilf mir zur Musik der Dunkelheit…
CHRISTINE Die Erinn‘rung kommt zurück
Nebelschwaden überm gläsernen See
Ringsum Kerzen in der Nacht,
Und auf dem See, da war ein Boot…
Und in dem Boot, da war ein Mann
Wer ist der Mann mit der Maske?
Wer ist die Schattengestalt?
PHANTOM Weh dir! Du kleine schlaue Pandora
Du kleine Dämon! Hast du jetzt die Wahrheit gesehen?
Fluch dir! Du kleine falsche Delilah
Du kleine Hexe! Jetzt lass ich dich nie wieder geh‘n!
Weh dir! Fluch dir!
Schlimmer als ein Alptraum
wie erträgst du’s hinzuschau’n?
Erfasst dich nicht ein Grau’n
vor mir, dem Höllentier,
fratzenhaft, doch sehnsuchtskrank,
nach dem Himmel sehnsuchtskrank, sehnsuchtskrank…
Doch, CHRISTINE Angst macht blind,
doch wenn die Liebe über sie gewinnt,
wirst du mein Los versteh’n,
den Mann im Monster seh‘n,
fratzenhaft, doch sehnsuchtskrank,
nach der Schönheit sehnsuchtskrank, sehnsuchtskrank.
O Christine!
Komm du musst zurück
Zu den beiden Narren die jetzt mein Theater fuhr‘n!
Szene 7 – hinter der Bühne
Bouquet: Wie Pergament ist seine Haut,
ein schwarzes Loch unter dem bleichen Nasenbein.
Hoch mit der Hand, seid auf der Hut,
sonst fängt er euch mit seinem Zauberlasso ein!
MME GIRY Wer den Mund nicht halten kann,
der erlebt oft nach der Nacht nicht den Tag.
Josef Bouquet, denk daran,
was das Feuer seiner Augen vermag!
Szene 8 – im Direktionsbüro („Briefe“, „Primadonna“)
FIRMIN Rätselhaft, was für ein Niveau!
Da steht: Rätselhaft, Primadonna floh.
Sonderbar, sagt die Polizei,
es ist sonderbar, eine Gaunerei.
Primadonnen, mein Ruin,
erst Carlotta, jetzt Christine!
Trotzdem läuft der Vorverkauf,
Klatsch wiegt man mit Gold kaum auf.
Diva setzt ein Ultimatum,
Zweitbesetzung ist verscholl’n.
Unsre Bühne wird leer,
doch man schreit nach mehr.
Opera!
Wozu noch „Don Pasquale“,
Bringt Skandale, das ist alles, was sie woll’n.
ANDRE Unverschämt,
jeder sagt, ich geh,
es ist unverschämt!
FIRMIN Lass das Schrei’n, André!
Der Reklamelärm ist doch wunderbar
Und umsonst sogar.
André: Doch uns fehlt der Star.
FIRMIN Doch das, was zählt, steht unterm Strich.
Da, schau her, der ist für dich.
André: „Herr André, was für eine Gala,
Christine kam wirklich groß heraus.
Seien Sie glücklich und froh, dass Carlotta floh.
Andrerseits, beklagenswert im ganzen
war das Tanzen! Eine Schande für mein Haus!“
FIRMIN „Herr Firmin, dies ist eine Mahnung:
Ich warte noch auf mein Gehalt.
Zahlen Sie den Betrag noch am heut’gen Tag.
Übrigens, Schulden machen Feinde,
soll’n wir Freunde bleiben, regeln Sie das bald.“
André & FIRMIN Wer macht solche dummen Scherze?
Wer meint, dass uns das entzückt?
Unterschrieben „O. G.“,
das heißt, wie ich seh: Operngeist.
Der Bursche möchte streiten,
will uns leiten und zensieren
profitieren von der Kasse,
durch Erlasse uns belehren,
will uns stören und berauben,
nicht zu glauben.
Er ist offenbar verrückt.
RAOUL Wo ist sie?
André: Wer, die Carlotta?
RAOUL Nein, Fräulein Daaé. Wo ist sie?
FIRMIN Wenn wir das wüssten.
RAOUL Was soll der Brief dann?
Ich finde diesen Scherz primitiv.
Direktoren: Wir schrieben keinen.
André: Bestimmt nicht,
FIRMIN ja keinesfalls.
RAOUL Dann ist sie nicht hier?
FIRMIN Bestimmt nicht,
André: wir wissen nichts.
RAOUL Monsieur, die Wahrheit:
Schrieben Sie an mich diesen Brief?
FIRMIN Nun verraten Sie, was stund in dem Bruf? Brief!
André: „Fürcht’ nicht um Christine Daaé,
der Engel der Lieder schützt sie,
was auch geschieht,
versuche nicht, sie wiederzusehen.“
RAOUL Wenn Sie das nicht geschrieben haben, wer dann?
Carlotta Wo ist er?
André: Ach, wieder da?
CARLOTTA Ihr edlen Gönner – wo ist er?
RAOUL Was ist denn jetzt?
CARLOTTA Ist der von Ihnen?
Monsieur, ich protestiere massiv.
FIRMIN Ist der von Ihnen?
RAOUL Bestimmt nicht. Wieso von mir?
FIRMIN Wo ist er dann her?
RAOUL Von mir nicht.
FIRMIN Was ist hier los?
CARLOTTA Ich will es wissen: Schickten Sie an mich diesen Brief?
RAOUL Darf ich wissen, was ich angeblich schrieb?
„Für Sie geht die Zeit in diesem Haus zu Ende,
Christine Daaé tritt heut Abend an Ihrer Stelle auf.
Sollten Sie ihr den Platz nicht räumen,
erwartet Sie ein Missgeschick!“
Direktoren: Langsam wird die Sache lästig
und immer geht es um Christine.
Seit wir da sind, hör’n wir dauernd nur von ihr.
Madame Giry: Christine ist wieder da!
FIRMIN Damit denk ich, ist des Rätsels Lösung nah.
André: Wo präzis befindet sie sich nun?
Madame Giry: Ich habe sie nach Haus geschickt.
Meg Giry: Sie muss jetzt ruh’n.
RAOUL Ich besuch sie.
Madame Giry: Nein, Monsieur, sie will allein sein.
Carlotta & PIANGI Tritt sie auf? Tritt sie auf?
Madame Giry: Hier, da ist ein Brief.
Alle: Lass mich lesen!
FIRMIN Bitte!
„Meine Herren, ich habe Ihnen nun schon wiederholt auf liebenswürdigste Weise
mitgeteilt, wie Sie mein Theater führen sollen. Sie haben meine Anweisungen
missachtet – ich gebe Ihnen nun eine allerletzte Chance!“
PHANTOM Christine Daaé ist zurückgekehrt
Mir liegt daran, dass sie Karriere macht jetzt.
In der Inszenierung von „Il Muto“
nehmen Sie deshalb Carlotta als den Pagen.
Die Gräfin wird mit Fräulein Daaé besetzt.
Die Rolle der Gräfin braucht Christine Daaés Genie!
Die Rolle Carlottas ist stumm
und deshalb beinahe ideal für sie.
Ich werde der Aufführung zusehen
von meinem Stammplatz aus in Loge Fünf,
die reserviert bleiben wird für mich.
Sollten diese Befehle nicht befolgt werden,
geschieht ein unvorstellbares Unglück!
FIRMIN „Ich verbleibe, meine Herren,
als Ihr ergebener Diener O. G.“.
Meg Giry:
Christine, Christine!
CARLOTTA Christine!
André: Was tun wir jetzt?
CARLOTTA Alles zum Vorteil von Christine!
FIRMIN Total verrückt!
CARLOTTA Ich kenn den Schreiber:
Der Vicomte – er liebt sie.
RAOUL Ach wie, ist es zu glauben?
André: Signora!
PIANGI Mein Herr, wie schändlich!
CARLOTTA Man will mich los sein!
FIRMIN Ein dummer Scherz!
André: Wir ändern gar nichts.
CARLOTTA … will mich verstoßen!
André: Sie sind der Star…
FIRMIN … und soll’n es bleiben.
André: Signora!
FIRMIN Der Mann ist irre.
André: Niemand befiehlt uns!
FIRMIN Es spielt die stumme Rolle des Pagen – Christine Daaé,
Firmin & André: Carlotta spielt die Gräfin, nur sie.
PIANGI Sie können froh sein.
CARLOTTA Zu spät, es kann mir nicht genügen,
PIANGI …genügen
CARLOTTA dass Sie der Frechheit sich nicht fügen.
PIANGI Nicht fügen
CARLOTTA Ich bin erniedrigt!
Es geht mir um die Ehre, nicht nur um die Karriere!
CARLOTTA/PIANGI
O padre mio!
Madame Giry: Die ihn nicht hör’n, bezahl’n den Preis.
CARLOTTA Man kränkt und hetzt mich.
Madame Giry: Der Engel sieht, der Engel weiß.
RAOUL Was trieb Christine aus meinen Armen?
CARLOTTA Und man verletzt mich
André & FIRMIN Verzeihen Sie, Signora!
CARLOTTA Und man ersetzt mich
André & FIRMIN Wir ersuchen Sie, Signora!
Madame Giry: Die Zeit ist nah, sein Zorn zerstört
Meg & RAOUL Ich muss zu ihr…
Carlotta & PIANGI
Abbandonata! Diseredata! O, sventurata!
Madame Giry: Der Engel weiß, der Engel hört.
RAOUL Wo ging sie hin?
CARLOTTA Abbandonata! Disgraziata!
André & FIRMIN Signora, singen Sie!
Geh’n Sie nicht kampflos!
Alle: Was wird gescheh’n in nächster Zeit?
André & FIRMIN … und im Streit!
Carlotta & PIANGI Sie geh’n zu weit!
Primadonna
André: Man will Sie sehn.
FIRMIN Wir auch.
André: Und wie.
CARLOTTA Woll’n Sie nicht lieber Ihr naives kleines Sing-Genie?
André & FIRMIN Signora, nein, die Welt will Sie.
Primadonna, was wär’n wir ohne Sie,
das Licht geht aus im Opernhaus, wenn Sie schweigen.
André: Vor Ihrer Kunst geht die Welt in die Knie.
FIRMIN Tausende, die sich verneigen.
André & FIRMIN Primadonna, Sie dürfen jetzt nicht geh’n.
André: Man will Sie sehn.
FIRMIN Die Menschen steh’n vorm Theater.
André & FIRMIN Treten Sie wieder aus Szene und Chor
als Primadonna hervor!
RAOUL Christine sprach von dem Engel…
CARLOTTA Primadonna, geh stolz ins Licht hinaus.
Kränkt man dich roh, lass es das Theater nicht büßen!
André & FIRMIN Die Menge wartet!
MME GIRY Sie vernahm die Stimme des Engels der Muse.
André & FIRMIN Wer Sie singen hört, denkt, er hört einen Engel.
CARLOTTA Nicht enden wollend umbraust dich Applaus
RAOUL Ist dies der Engel der Lieder?
André: Sie macht den Auftritt.
FIRMIN Wir machen Umsatz.
CARLOTTA Ganz Paris liegt dir zu Füßen.
PIANGI Ja, ganz Paris wird ihr zu Füßen liegen.
MEG Geist der Liebes oder Geist des Wahnsinns?
RAOUL Sinn oder Wahnsinn?
André & FIRMIN Divas kosten Geld und Kraft
CARLOTTA Primadonna, unsterblich ist dein Ruhm…
PIANGI Himmelsklang ihrer Stimme!
MEG Klang aus Hölle oder Himmel?
MME GIRY Himmel helft euch, wenn er tobt!
CARLOTTA…du bist begehrt, du wirst beklatscht und bewundert!
RAOUL Weisung! Warnung! Wahnsinn überall!
MME GIRY Diese Fehlbesetzung bringt uns Unglück!
André & FIRMIN Schrei’n, droh’n … Wahnsinn überall!
Am besten, man gewöhnt sich dran.
MEG Fluch oder Segen, was liegt auf ihr?
PIANGI Applaus für die Göttin dieser Oper!
CARLOTTA Heb, was die Erde an Anmut verlor,
als Primadonna empor!
MME GIRY Wie dumm, nicht zu hör’n auf die Warnung
RAOUL Sicher ist nur eins…
PIANGI Sicher rollt ein Kopf…
MEG Sicher rächt er sich…
André & FIRMIN Sicher sind die Starallür’n ärgerlich
MME GIRY Das zu tun, was er will, kann nur nützen.
RAOUL Das zu tun, was er will, kann nicht nützen.
PIANGI Das zu tun, was sie will, kann nur nützen.
MEG Das zu tun, was er will, kann nur nützen.
André & FIRMIN Ziemlich unwahrscheinlich und ein wenig peinlich,
ine vom Ballett mit dem Mäzen im Bett.
Diva arbeitslos, den Grafen stört sie bloß,
weil er sein Herz verlor an eine aus dem Chor.
PIANGI Ehre muss man beschützen.
Meg Giry & RAOUL Christine muss man beschützen!
CARLOTTA Verpönt! Verwiesen!
Nun ersehnt und hoch gepriesen!
André & FIRMIN Wir wiesen das zurück als Handlung für ein Stück,
doch spielte sie in Rom im fremden Idiom
mit Buffo und Sopran, dann käm das sicher an
ein Stoff für eine Oper
RAOUL Sein Spiel ist aus jetzt … bis es ganz neu in Loge Fünf beginnt
MME GIRY Dies ist ein Spiel, in dem nur er gewinnt.
Madame Giry & MEG Doch liegt sein Fluch auf dieser Oper
André & FIRMIN Primadonna, die Operndirektion
schlägt schuldbewusst sich auf die Brust
und hofft sehnlichst
Carlotta & PIANGI Entsetzen trübt die Wonnen großer Primadonnen,
Indispositionen stimmlicher Regionen
droh’n mit Heiserkeit. Und doch ist sie bereit
zu sterben für die Oper!
Madame Giry & MEG… droht uns großes Unheil…
RAOUL Christine spielt den Pagen, Carlotta spielt die Gräfin…
Madame Giry:…drum sagt bloß nicht:
MEG… und so fängt es an:
(alle): Sie tritt nun glanzvoll aus Szene und Chor
als Primadonna hervor!
PHANTOM Nun! So soll Krieg sein zwischen uns!
Wenn ihr diese Anweisungen missachtet,
wird ein Unglück geschehen, schrecklicher als ihr es euch vorstellen könnt!
(alle):…hervor!
Szene 9 – eine Vorstellung von Albrizzios “Il
Muto” („Zum Lachen dieser Narr“)
RAOUL
Wollen sie nicht Platz nehmen, meine Herren? Ich sitze in Loge fünf.
ANDRE Halten sie das wirklich für klug, Monsieur?
RAOUL Mein lieber Andre, ich fürchte, es sind keine andere Platze mehr
frei als die in Loge Fünf
CONFIDANTE So macht diese Jüngling meine Gräfin verruckt???
1ST FOP His Lordship sure would die of
shock!
2ND FOP His Lordship is a laughing-stock!
CONFIDANTE Should he suspect her, God protect her!
ALL THREE Skandalös! This faithless lady’s bound for Hades!
Skandalös!! ANDRE Nothing like the old operas!
FIRMIN Or the old scenery…
ANDRE The old singers…
FIRMIN The old audience…
ANDRE And every seat sold!
FIRMIN Hardly a disaster beyond all imagination!
COUNTESS: Serafino – diese Kleidung steht dir.
Wer mag das wohl sein?
DON ATTILIO: Teures Weib, empfange deinen Gatten
Geliebte – ich muss …die Staatsgeschäfte…,
du bleibst hier mit deiner Zofe
(Aside) Obwohl ich die Zofe ganz gern mitnehmen würde
COUNTESS: (aside) Der alte Trottel reist ab!
DON ATTILIO: (aside) Ich habe den Verdacht, dass mein Weib mich betrügt,
Anstatt zu gehen, such ich dort ein Versteck und bewach’ sie!
Addio !
COUNTESS: Addio !
BOTH: Addio!
CARLOTTA Serafino! Nun fort mit diesem Kleid!
bist du auch stumm, ich küss dich weil mein Gatte fort ist
Zum Lachen diesen Narr
Ist er fort…. Time I
tried to get a better better half!
Sein Abschied macht mich froh…. If he knew, the fool, he never would have
gone!
PHANTOM Hatte ich nicht befohlen, Loge
5 frei zu halten?
MEG Ganz nah, ist das Phantom der Oper…
CHRISTINE Das ist er! Ich weiß es, das ist er!
RAOUL Christine!
CARLOTTA Deine rolle ist stumm… kleine Kröte!
PHANTOM Eine Kröte Madame? Vielleicht sind sie die Kröte!
CARLOTTA Maestro! Da capo per favore!
Serafino! Nun fort mit diesem Kleid!
Du bist auch stumm, ich küss dich weil mein Gatte… croak!
Zum Lachen diesen Narr… Croak! Croak!
PHANTOM Sieht hier – sie singt dass der Kronleuchter rünterfällt!
ANDRE Meine Damen und Herren,
eine kleine Zwischenfall. Die Vorstellung wird fortgesetzten zehn Minuten
Die Rolle der Gräfin wird dann gesungen von Mademoiselle Christine Daee.
CHRISTINE Raoul?
RAOUL Christine, sei ganz ruhig. Ich bin hier.
ANDRE Inzwischen, meine Damen und Herren,
geben wir das Ballet aus dem .. dritten Akt der heutigen Oper.
Maestro – ziehen Sie das Ballet vor
Das Ballet – SOFORT!
CHRISTINE Raoul! Raoul!
ANDRE Meine Damen und Herren, bitte!
Bleiben Sie auf ihren Plätze! Es besteht keinen Grund zum Panik!
Es handelt sich nämlich schon um einen Unfall… Um einen Unfall!
RAOUL Christine! Komm mit mir
CHRISTINE Nein, wir müssen hinauf! Aufs Dach!
Szene 10 – auf dem Dach des Opernhauses („Mehr will ich
nicht von dir“, „Ich war dir ein Engel“)
RAOUL Warum so weit hinauf?
CHRISTINE Nie mehr nach unten!
RAOUL Sag mir warum!
CHRISTINE Vertaut mich…
Sein Auge spürt mich auf!
RAOUL Christine, du darfst nicht…
CHRISTINE Er bringt mich um…
RAOUL Was für Gedanken…
CHRISTINE Und bringt er jeden um in seinen Wut…
RAOUL Wach auf aus diesem Alptraum…
CHRISTINE Vergess’ nicht, das Phantom der Oper …
RAOUL Das Phantom ist eine Legende
So glaubt doch… es gibt hier kein Phantom der Oper!
CHRISTINE Was für ein Mann ist er?
RAOUL Was für ein Mann ist er?
CHRISTINE Zum Hass geboren?
RAOUL Oh Gott wer ist…
CHRISTINE Er jagt mich hinterher…
RAOUL Die Stimme die du hörst…
CHRISTINE Ich bin verlor‘n!
RAOUL Wo du auch bist…
BOTH: In Traum der Nacht herein liegt sein Revier
Ganz nah ist das Phantom der Oper da
Es lebt in mir/dir…
RAOUL Es gibt hier kein Phantom der Oper!
CHRISTINE Raoul, ich sah sie,
seine Unterwelt ohne Licht…
sein geheimes Versteck im unendlichen Dunkel… Dunkel
Raoul, ich sah ihn
Diesen Anblick vergesse ich nicht
Mich verfolgt Tag und Nacht sein Gesicht
Sein zerriss‘nes, entstelltes, zersplissen Gesicht aus dem Dunkel… Dunkel
Doch der Klang seiner Stimme war voll Zärtlichkeit
So viel Wärme und Trost in jeden Ton
Die Musik jener Nacht trug mich davor…
Und so bin ich der Wirklichkeit entfloh‘n
RAOUL All das war nur ein Traum, nur Illusion
CHRISTINE In seinem Blick lag das Leid der ganzen Welt…
Ein stummer Schrei, halb ein Flehen
halb ein Droh‘n
RAOUL Christine… Christine…
PHANTOM Christine…
CHRISTINE Was war das?
RAOUL Nun bist du geborgen,
Die Nacht schon bald verrinnt.
Denn ich will dich bewahren
Vor Ängsten und Gefahren
Folg mir in den Morgen,
ein neuer Tag beginnt
und ich will für dich da sein,
dich führen und dir nah sein…
CHRISTINE Lehr mich wieder, ohne Angst zu leben
Mal für mich die Welt mit Farben an
Gib mir Wärme, um mir Mut zu geben…
Und versprich, dass ich dich nie verlier –
Mehr will ich nicht von dir…
RAOUL Lass, was war vorbei war,
schenk mir dein Vertrau‘n
dann wird niemand dich finden –
die Träume werden schwinden…
CHRISTINE Lass mich wieder frei sein,
beschütz mich vor dem Grau‘n –
Nur du kannst mich bewahren,
vor Ängsten und Gefahren…
RAOUL Ich will dir helfen, ohne Angst zu leben
Ich führ dich aus deiner Einsamkeit…
Meine Liebe wird dir Wärme geben
Geh von nun an jeden Weg mit mir –
Christine, mehr will ich nicht von dir…
CHRISTINE Gib mir Liebe um mir Mut zu geben,
wenn es dunkel wird, bleib hier bei mir…
BOTH Gib mir Liebe, teilt mit mir das Leben…
CHRISTINE Bleib für immer…
RAOUL Ich bleib bei dir…
BOTH Liebe –
Mehr will ich nicht von dir…
Geh von nun an jeden Weg mit mir…
Liebe – Mehr will ich nicht von dir…
CHRISTINE Ich muss geh‘n!
Sonst fragt man wo ich bleib!
Wart auf mich, Raoul!
RAOUL Christine, ich liebe dich!
CHRISTINE Komm mit schnellen Pferden her
Erwart‘ mich an der Tür…
RAOUL Und ich will dich bewahren…
CHRISTINE Ich werde mit dir fahren…
PHANTOM ich war dir ein Engel
Gab deine Stimme Klang…
Doch du hast deinen Paten
verleugnet und verraten
Was ihn zwingt zu lieben ist nur dein Gesang
Christine…
CHRISTINE/RAOUL Teil mit mir von nun an jede Stunde
Geh von nun an keinen Schritt allein
Deine Zärtlichkeit heilt jede Wunde…
PHANTOM Nun bist du dem Untergang geweiht, durch das Phantom der
Dunkelheit!
Hinab!!!