DANVERS:
Theodore, was für eine Überraschung. Wo fährst du denn hin?
SAVAGE:
Ich fahre nicht, ich flüchte.
DANVERS:
Kluge Entscheidung.
LISA:
Und wohin werden sie gehen, Lord Savage?
SAVAGE:
Das wird ich niemanden sagen…aber…ich weiß nicht, was man Ihnen erzählt hat, ich habe alles versucht, um sie zu retten, alle beide. Aber ich war froh mein eigenes Leben retten zu können.
DANVERS:
Ich bezweifle es nicht das du dich verhalten hast wie es sich für einen Gentleman gehört.
SAVAGE:
Ich konnte nicht tun.
DANVERS:
Solche Entscheidungen trifft Gott, Theodore, nicht du. Gott und du wissen, daß du es versucht hast. Gute Reise!
HYDE:
Schlechte Neuigkeiten von Gott, Teddy! Das Dumme ist, daß du ein Heuchler bist. Gute Reise!
PRIESTER
Der süße Tod entriß uns diesen Mann! Der süße Tod fordert sein Blut!
Drum, Freunde, nehmt den Trost der Kirche an!
ENSEMBLE
Noch leben wir, Gott geb’ uns Mut!
Vater Unser, Gott im Himmel, rett’ uns und hör’ unser Fleh’n!
LISA & VIER DAMEN:
Dieses Monster fangen, das wird hart!
SPIDER:
Ein Mordrekord!
ENSEMBLE:
Denn sie sind so dumm bei Scotland Yard!
SPIDER:
Kein Hirn vor Ort!
ENSEMBLE:
Er würde alle töten, wenn wir die Stirn nicht böten. da ist ein Fang von Nöten!
SPIDER:
Wie?
ENSEMBLE:
Mörder!
Wem wir die Schuld auch geben, er wird im Netze kleben!
Sonst retten wir das Leben nie!
Mörder, Mörder in der Nähe! Mörder, Mörder Wo ich stehe!
Mörder, Mörder, wo ich gehe, kann’s mich treffen in der Nacht!
Mörder, Mörder! Ist der Tod schon … Mörder, Mörder! … unser Dämon?
Mörder, Mörder! Lebt in London! Feige Morde In der Nacht!
In der Nacht!
Mörder!
JEKYLL (voiceover):
7. Oktober, kurz nach Mitternacht. Ich bin gefährlich, gefährlicher als eine Besitie…
JEKYLL:
Was willst Du hier?
LISA:
Henry, hast du mich erschreckt. Für einen Augenblick dachte ich es sei jemand anders.
JEKYLL:
Seit wann bist du schon hier – seit wann?
LISA:
Seit ein paar Minuten. Poole hat mich hereingelassen. Die Tür war aufgesperrt ich dachte du seist hier.
JEKYLL:
Wie kannst du es wagen in meinem Aufzeichnungen herumszuschnüffeln? Was hast du gelesen? Was hast du gelesen?
LISA:
Beruhige dich, es ist deine Verlobte die du anbrüllst! Ich weiß nicht was ich gelesen habe. Henry, Henry was ist nur mit dir geschehen?
JEKYLL:
Lisa, meine Experimente führen mich in Gebiete die ich nicht kenne und auch nicht verstehe. Ich kann sie nicht einmal mir selbst erklären, viel weniger dir. Ich muß alleine gelassen werden. Um zu ende zu bringen was ich begonnen habe.
LISA:
Du hast mir nie versprochen das unsere Reise einfach sein wird. Wohl aber, das wir sie gemeinsam machen werden.
Als das hier begann war uns der Preis bewußt …
Da war einst ein Traum, uns’re Seelen fanden sich.
Da war Raum und Zeit für mich in dem Traum von einst.
Da war einst die Zeit wie noch keine Zeit zuvor
Hoffnung war ein offnes Tor, in dem Traum von einst.
Und ich war voller Mut, der Traum war so erregend.
Doch nun erlischt die Glut und ich bin ganz allein!
Da war einst ein Traum, Himmelsbooten sandten Dich.
Warst Du nie bestimmt für mich? War es nur ein Traum?
Schenk mir den Neubeginn mit dem Traum von einst!
JEKYLL:
Lisa!
LISA:
Ja?
JEKYLL:
Gib mich nicht auf! Ich habe dich noch nie so sehr gebraucht wie jetzt!
LISA:
Wenn du mich brauchst, falls du mich brauchst …
Weißt du, wo ich bin!
JEKYLL:
Zwei Naturen, gemeinsames Gedächtnis …
Doch mir ist klar, daß ich ganz langsam meinen Halt, mein gutes,
eigentliches Ich verlier’ …
Und ich werde verschluckt von meinem zweiten und schlechten Ich.
Hyde, als einziger Mensch auf Erden ist nur böse.
Als Jekyll kann ich die Gelüste und Bösartigkeit Hydes teilen.
Ich habe mehr als nur väterliches Interesse. Ihm aber, dem verlorenen Sohn, bin ich völlig gleichgültig.
Als Hyde denk’ ich immer nur an mich, und niemals an Jekyll.
Als Jekyll weiß ich, wie Hyde meine Macht spürt
Ihn zu zerstör’n – bring’ ich mich um!
Jedoch … ganz tief in meinem Herzen tut er mir leid …
So wunderbar ist die Lebenslust! So wunderbar liebt sein Wesen Lust!
10. Oktober, 18:30. Das Experiment ist außer Kontrolle. Die Transformationen kehren jetzt schon von selbst zurück. Ich werde die Komposition des Elixiers vollkommen verändern, um die starken und dunklen Kräfte in mir einzuschließen und zu besiegen. Mir ist bewußt, das ich mein Leben auf´s Spiel setze.
UTTERSON:
Henry! Ich bin´s John! Henry was soll dieser Brief bedeuten? Wer ist Edward Hyde? Und warum in Gottes Namen willst du jemanden von dem ich noch nie was gehört habe alles hinterlassen was du besitzt? Er soll im Falle
meines Todes oder ungeklärter Abwesenheit meinerseits, die völlige Kontrolle über mein gesamtes Vermögen bekommen. Ja, bist du denn verrückt?
JEKYLL:
John, Hyde ist ein Kollege von mir. Er ist sehr vertraut mit meiner Arbeit. John, falls mir jemals etwas zustoßen sollte, muss er über die nötigen Mittel verfügen können um meine Experimente fortzusetzten. Du mußt mir vertrauen.
UTTERSON:
Ich vertraue dir – blind.
JEKYLL:
Dann wirst du das für mich tun.
UTTERSON:
Wirst du vom diesem Hyde erpreßt? Sag mir einfachw as das Problem ist und wir werden es gemeinsam lösen. Wie immer.
JEKYLL:
Diesmal nicht John. Ich bitte dich im Namen unserer Freundschaft zu tun worum ich dich gebeten habe und keine Fragen zu stellen.
UTTERSON:
Henry, das gefällt mir ganz und gar nicht. Aber wenn es dein Wille ist werde ich dein Testament neu aufsetzten lassen.
JEKYLL:
Nochetwas John, ich möchte das du gleich zur Apotheke geht’s und mir diese Chemikalien besorgst, bitte. Bitte, ich kann hier nicht weg.
UTTERSON:
Gut, ich mache es – Und was ist das hier?
JEKYLL:
Um mich zu schützen – vor dem Mörder.
JEKYLL (voiceover):
Edward Hyde soll im Falle meines Todes oder ungeklärter Abwesenheit meinerseits, die völlige Kontrolle über mein gesamtes
Vermögen bekommen.
UTTERSON:
Wenn ich dir blind vertrauen kann – dann wirst du das auch von dir selbst behaupten können.
JEKYLL:
Die Welt ist völlig Irr! Es frißt ein Parasit im Kopf von mir.
Und nichts ist mehr wie´s einmal war zuvor. Ein Rudel Wölfe heult vor meinem Tor.
Ich lebe einen Endlos – Alptraum, – Totentanz.
Heil und Schmerz verwirr´n – Bilden einen Dornenkranz und die Welt ist völlig Irr.
Die Welt verliert den Kopf. Ich spür´ wie sehr vor Angst mein Herz mit klopft.
Ich schwimm auf einem See – verkehrt herum.
Doch atme ich ertrink ich und verstumm´.
Ich wehr´ mich gegen Geister die mich namenlos packen grob am Schopf.
Schauerlicher Leichenduft und die Welt verliert den Kopf.
Aus den Gräber kriechen Kreaturen – Tote Freunde sind mir auf den Spuren.
Gottverlassen taumeln die Figuren – Tauchen in die schwarze Flut aus Blut.
Die Welt wird ganz verrückt – Ich wird´ wo ich auch geh vor Angst
gebückt.
Kein Alptraum der noch schlimmer ist als der und Satans Schergen kreisen um mich her.
Es kann nicht sein das sie nicht seh´n was Angst mir macht, was mich fast erdrückt.
Nacht ist Tag und Tag ist Nacht und die Welt spielt ganz verrückt.
Die Welt läuft Amok nun und finstere Monster lauern auf mein tun.
Ich seh´ die Schlangen züngeln um mich her – Der Sensemann schleift grinsend seinen Speer.
Ich schreih´ im Stillen – Schlecht ist Gut und Gut ist Schein.
Heilig ist profan – Besser ist es irr zu sein…
HYDE:
…wenn die Welt verrückt sein kann!
LISA:
Ich seh’, wie Regen fällt, Träne des Himmels, die vom Schmerz erzählt.
LUCY:
Ich seh’ den Himmel schwer, ich hör’ das Flüstern um mich her.
LISA:
Ich denk’ an ihn, wie’s mal war. Und wenn ich denk’ an ihn, dann wird mir viel klar …
BEIDE:
…so viel klar …
LISA:
Nur sein Blick, sanfter Schein, wärmt mein Herz, führt es heim.
LUCY:
Nur sein Blick hat diese sanfte Glut. Durch sie verläßt mich nie der Mut.
LISA:
Sicher und warm, ihm immer nah.
LUCY:
Das, was ich träum’, ist endlich da!
LISA:
Denn nur sein Blick allein gibt mir Mut, den Weg zu gehen.
LUCY:
Und nur sein Blick allein läßt die Traurigkeit vergehen, die ich fühl’.
LISA:
Und enthüllt sein Blick mir dann Liebe oder Trost?
LUCY:
Seine Augen lösen mich aus eisigem Frost.
LISA:
Ich kenne jeden Blick – sein Blick!
LUCY:
Er offenbart das Glück – sein Blick!
LISA:
Doch was mich hält …
BEIDE:
… ist wie sein Blick mich fesselt!
LISA:
Wär’ ich klug, würd’ ich vor ihm flieh’n, für immer!
LUCY:
Doch ich bin gar nicht klug. Denn ich vergesse nie, wofür mein Herz einst schlug.
LISA:
Liebe heißt, vergebend sein, ich begreif’ dies Glück.
BEIDE:
Alles, was das Leben lohnt, liegt in seinem Blick!
LISA:
Liebe heißt, vergebend sein, ich begreif’ dies Glück.
LUCY:
Ich begreif’ dies Glück!
BEIDE:
Alles, was das Leben lohnt, liegt in seinem Blick!
JEKYLL:
Lucy…
LUCY:
Für einen Augenblick dachte ich, es sei jemand anders.
HYDE:
Für einen Augenblick, war das auch beinahe so. Schlechte Neuigkeiten, Lucy. Ich hatte dir versprochen das du nie mehr allein sein wirst. Aber leider muß ich bei einem Freund von mir sein. Wir haben einen Streit zu
beenden. Bist du froh das ich gehen muss?
LUCY:
Nein.
HYDE:
Du lügst! Ich weiß das du lügst.
LUCY:
Wann kommen sie zurück?
HYDE:
Wer kann das wissen?
LUCY:
Ich fühl’ Berührung, fühl sanfte Führung …
Fühl’ ein Vibrier’n, das mich zärtlich durchfährt …
Dein tiefer Blick, der alle Sehnsucht weckt – Verbot’ne Früchte, die mein Körper begehrt.
Denn wenn du mich berührst; mich mit Worten verführst, deine Augen vereinst mit mir,
spiel’n die Sinne verrückt, bin der Welt ich entrückt
Voll Erregung, voll Lust und Gier.
HYDE:
´s ist ein Weg ohne Ziel.
LUCY:
Eine Sünde zuviel …
HYDE:
Und mir sagt mein Gefühl:
BEIDE:
Ein gefährliches Spiel!
HYDE:
Ein dunkler Traum – unecht und endlos.
Doch du begehrst seine Realität.
Ein Todestanz – mystisch im Dunkel der Zeit.
Arme Prinzessin! Ganz beklommen und bang!
Läuft sie einfach davon? Bringt sie sich zur Räson?
Ein Entkommen ist Illusion.
LUCY:
Ich kann mich nicht entzieh’n, der Versuchung entflieh’n
Emotionen mein Selbst bedroh’n.
Es ist ein Weg ohne Ziel …
HYDE:
… und mir sagt mein Gefühl:
LUCY:
Alles ist, wie so viel
BEIDE:
Ein gefährliches Spiel!
Lautlos, still, tief durchschaut, denn die Augen sprechen laut.
Schweigen spricht, dröhnend klar. Uns’re Sehnsucht wird nun wahr!
Denn wenn du mich berührst; mich mit Blicken verführst
Deine Augen vereinst mit mir,
spiel’n die Sinne verrückt, bin der Welt ich entrückt, voll Erregung, voll Lust und Gier.
LUCY:
Es ist ein Weg ohne Ziel …
HYDE:
… eine Sünde zuviel und ein sanftes Kalkül …
LUCY:
… und mir sagt mein Gefühl …
BEIDE:
… alles ist, wie so viel: Ein gefährliches Spiel!
UTTERSON:
Henry…?
HYDE:
Ich fürchte Dr. Jekyll steht nicht zur Verfügung.
UTTERSON:
Und wer zum Teufel sind sie?
HYDE:
Es ist sinnlos zu warten, Mr. Utterson. Dr. Jekyll ist…unwahrscheinlich, das er zurück kommt.
UTTERSON:
Es ist von größter dringlichkeit, das ich Dr. Jekyll diese Chemikalien persönlich überbringe.
HYDE:
Stell sie hin und verschwine!
UTTERSON:
Ich werde nicht eher gehen bis ich weiß wo er ist.
HYDE:
Selbst wenn ich es ihnen sage, sie wurden mir es doch nicht glauben.
UTTERSON:
Sie werden mir sagen wo er ist. Mr. Hyde! Ja, ich weiß wer sie sind. Was haben sie mit Henry Jekyll gemacht?
HYDE:
Was ich mit ihm gemacht habe? Was hat er mit mir gemacht? Ich zeig es dir. Hast du Angst vor der Wissenschaft? Angst vor der Wahrheit?
UTTERSON:
Nein! Oh mein Gott, Henry!
JEKYLL:
Ich habe dich gewarnt, John. Wir haben keine Zeit. Du mußt mir bei einer äußerst dringenden Sache helfen.
UTTERSON:
Lucy Harris, Rotte Ratte – Kenttown? Henry, das ist doch…das ist doch das Mädchen!
JEKYLL:
Du mußt ihr sagen, das sie London verlassen muß. Noch heute Abend. Ihr Leben ist in Gefahr. Es ist Hyde, er…ich kann´s nicht sagen…ich….er wird sie umbringen wenn er kann.
UTTERSON:
Henry…
JEKYLL:
Geh jetzt! Mit diesen Chemikalien die du mir gebracht hast, werde ich ein Gegenmittel finden das Hyde endgültig vernichtet. Das verspreche ich…
UTTERSON:
Der Himmel steh dir bei, Henry. Der Himmel steh uns allen bei!
JEKYLL:
Irgendwie muß ich zurück zu dem Punkt, der mich inspirierte,
der mich nicht beirrte, meine Arbeit führte.
Irgendwie muß ich zurück zu Visionen, die hier regierten,
die mich faszinierten, die ich anvisierte.
Ich find’ den Weg, die Welt zurückzudreh’n, um zu erreichen, was mal war!
Werd’ weitermachen, werd’ es übersteh’n, werd’ in die Zukunft seh’n so hell und klar!
Irgendwie muß ich zurück zu dem Traum, den der Wind verwehte,
den das Schicksal drehte, für den ich jetzt bete.
Irgendwie muß ich dahin und das Böse muß ich bezwingen,
meine Arbeit dringend ich zum ende bringen!
Gott! Hör’ mich an, erhör’ mein Fleh’n! Gib mir Kraft, den Weg zu geh’n!
Laß das Gute fortbesteh’n!
SPIDER:
Bei so ´nem Hintern muß man ja auch nicht viel nachdenken. Aber ein bißchen mehr Hirn könnte nicht schaden. Nein Lucy, noch so eine Pleite und du bist draußen. Es gibt einen Haufen jüngerer Mädchen die sich nach den
Privilegien dieses Zimmers alle Finger schlecken würden.
LUCY:
Eins kannst du mir glauben, da ist nichts in diesem Zimmer das auch nur im entferntesten an ein Privileg erinnert. Nicht mal für ne´ Hure.
SPIDER:
Wenigstens weißt du was du bist.
LUCY:
Du kannst mich mal.
SPIDER:
Genau das werde ich tun. Morgen Mittag bist du hier verschwunden. Kapiert, Schlampe?
LUCY:
Herein! Der nächste bitte. Ich bin gleich fertig. Zieh dich schon mal aus! Was…? So viel…? Perverse Sachen mach ich nicht!
UTTERSON:
Das ist von Dr. Jekyll. Sie müssen London sofort verlassen! Wenn möglich noch heute Nacht!
LUCY:
Und wer sind sie? Warum kommt er nichts selbst?
UTTERSON:
Er ist mein Freund.
LUCY:
Mir scheint er ist auch meiner.
UTTERSON:
Bitte nehmen sie das Geld und gehen sie fort von hier. Ich wünsche ihnen alles Gute.
JEKYLL (voiceover):
Meine liebe Ms. Harris. Ich bin zutiefst betrübt, das eine vorübergehende unpässlichkeit mich daran hindert, sie zu besuchen. Die Wahrheit ist: Ich darf sie nie mehr wiedersehen. Aber sie müssen wissen, das allein meine Zärtlichen Gedanken an sie, mir über dunkle
Stunden hinweggeholfen haben. Bitte akzeptieren sie den kleinen Betrag als Geschenk und als Zeichen meiner Aufrichtigen Dankbarkeit. Verlassen sie London, ich flehe sie an. Beginnen sie ihr Leben neu und seinen sie versichert, das ich sie nie vergessen werde.
LUCY:
Mein Leben einfach neu beginnen und dann leben …
Ach, was würde ich denn dafür geben!
Nie zuvor hat Glück an mich gedacht.
Ein Leben, denn das, was ich habe, ist kein Leben.
Eine Chance müßte es doch geben!
Auf das Glück, das nur für mich gemacht.
Die Hoffnung, etwas, das mir hilft, nicht aufzugeben …
Und Tage, hell und klar, so daß den Weg ich find’ …
Die Aussicht auf ein wenig Wärme, auf Voraussicht …
Wo kann sie sein? Fühl’ mich allein …
Ich träume, ist’s auch nur bescheiden, was ich träume.
Dennoch wünscht’ ich, dafür gäb’s auch Räume,
auch wenn sie sich nie für mich erfüll’n.
Die Liebe … neu und schön – ich weiß, ich hoff’ vergebens.
Wahre Liebe bleibt ein Traum des Lebens.
Ich glaub’ dran – sie wird sich mir erfüll’n!
Und offen wünsch’ ich mir die Welt, dann kann ich hoffen!
Hab’ ich dann die Wahl für mich getroffen,
leb’ ich jedem Vorurteil zu Trotz!
Mein Leben – mehr und mehr erkenn’ ich jetzt mein Leben.
Denn es hat mir doch etwas gegeben. Mutig, einen neuen Weg zu geh’n –
dafür leb’ ich, jetzt kann ich versteh’n. Und so beginn’ ich neu!
HYDE:
Guten Abend, meine Liebe. Ich dachte es würde dir mehr Freude machen mich wiederzusehen.
LUCY:
Was willst du von mir?
HYDE:
Was jeder Liebhaber will. Mitleid, ein bißchen Gesellschaft…Ehrlichkeit.
LUCY:
Ich weiß nicht was du meinst.
HYDE:
Du hattest heute schon besuch?
LUCY:
Nein, nicht wirklich.
HYDE:
Es war doch nicht etwa der Doktor persönlich, oder? Nein, Henry ist ein so vielbeschäftigter Mann.
LUCY:
Du kennst Dr. Jekyll?
HYDE:
Ob ich ihn kenne? Wir stehen uns nah. Sehr nah. Er und ich wir teilen alles. Dich….und mich. Wolltest du mir nicht den Brief zeigen? Los, zeig ihn mir! …verlassen sie London, ich flehe sie an…du wolltest doch
nicht etwa gehen ohne mir lebe wohl zu sagen, oder?
LUCY:
Ich gehe nicht…
HYDE:
So ist es Lucy, du gehst nirgendwo hin.
LUCY:
Henry…
HYDE:
Henry! Was hat er was ich nicht habe?
LUCY:
Er war nett zu mir, das ist alles.
HYDE:
Er ist ein sehr schwacher Mensch. Sehr unzuverlässig. Deine Gefühle für ihn haben mich sehr verletzt, deshalb muß ich dich auch verletzten.
LUCY:
Bitte…
HYDE:
Freundlichkeit, Zärtlichkeit, warm wie der Sommer
Werden hier für mich wahr.
Edelmut, sanfter Mut, waren so fremd mir
Aber jetzt sind sie da.
Ich fühl’ die Wärme und Liebe erfüllt diesen Raum.
LUCY:
Henry…
HYDE:
Komm heraus Henry! Sieh dir an was wir gemacht haben!
JEKYLL:
Oh mein Gott, was hab ich getan? Lisa…? Lisa…!
JEKYLL:
Es ist vorbei, es ist soweit, es wird niemand erfahr’n!
Das Trauerspiel von Edward HYDE mit all dem Leid, es darf niemand erfahr’n!
Man würde nur das Elend seh’n doch meine Absicht nicht.
Der Schatten des Verderbens liegt auf allem, was mir leuchtete als Licht.
Gibt es den Himmel? Gibt es die Hölle?
Wo liegt die Grenze zwischen dem Guten und dem …
HYDE:
Glaubst du wirklich, daß ich dich denn jemals gehen laß?
Glaubst du denn, ich laß dich jemals flieh’n?
Solltest du das glauben, unterschätzt du mich, nimm das:
niemals lasse ich dich einfach zieh’n!
JEKYLL:
Du bist doch nichts als ein Bildnis im Spiegel!
Schließ ich die Augen, dann treibst du im Nichts.
HYDE:
Du wirst schon seh’n: ich bin mehr als ein Bildnis!
Ich bin die Spiegelung all deines Lichts.
JEKYLL:
Das, was du bist, ist das Ende vom Alptraum!
Das, was du bist, ist ein sterbender Schrei!
Nach dieser Nacht geht der Alptraum schnell vorbei!
HYDE:
Pech gehabt, mein Freund! Es ist kein Traum und endet nie.
Dieser Alptraum ist unendlich lang.
Hyde bleibt immer da – du bist gefangen, eingezäunt!
Er wird stark und wächst, befreit vom Zwang!
JEKYLL:
Gleich wirst du sterben, und ich werd’ vergessen.
Dräng’ dich zurück in verlorene Sphären!
HYDE:
Nichts kannst du tun, denn du bist besessen.
Jeden Tag wird dich mein Schmerz verzehr’n!
JEKYLL:
Ich existier’ ohne dich einfach weiter, du aber nicht,
und das gibt mir die Macht, dich zu verjagen in kalte finst’re Nacht!
HYDE:
Doch ich leb’ in dir immer weiter!
JEKYLL:
Nein!
HYDE:
Mit Satan persönlich im Leib!
JEKYLL:
Nein!
HYDE:
Und ich weiß als Vermaledeiter das niemand und trennen wird.
Niemand trennt Jekyll von Hyde
JEKYLL:
Siehst du nicht es ist vorbei – Zeit zu geh´n.
HYDE:
Du bist mein du wirst seh´n.
JEKYLL:
Bin ich tot, stirbst du auch.
HYDE:
Du löst dich in Schall und Rauch.
JEKYLL:
Gott verdamm´s – laß mich geh´n.
HYDE:
Du bist mein, du wirst seh´n.
JEKYLL:
Nein, bin befreit…
HYDE:
Wir sind eins. Du bist Hyde!
JEKYLL:
Nein, niemals.
HYDE:
Doch, für immer.
JEKYLL:
Gott verdamm dich Hyde. Mit all deinen Verbrechen – Verotte in der Hölle!
HYDE:
Ich warte auf dich, Jekyll!
JEKYLL:
Niemals !
Das Experiment ist gelungen!
DIE VERSTORBENEN:
Dieses Tier vor der Tür, es ist wild und ist frei.
Doch sie machen nicht auf, woll´´n nicht seh´n was dabei auf sie lauert.
Hinter´m Schutz der Fassad´.
Ein Geschöpf ist der Mensch, er ist gut er ist schlecht.
Hat zwei Seiten in sich von den beide er kennt.
LUCY:
Soll´n wir warten?
DIE VERSTORBENE:
Soll´n wir warten?
DANVERS:
Meine lieben, lieben Freunde! Heute ist der … zweitglücklichste Tag in meinem Leben!
LISA:
Und der glücklichste, Vater?
DANVERS:
… war der Tag, an dem ich deine Mutter geheiratet habe! Möge nichts geschehen – heute und in Zukunft – was das große Glück trüben könnte. Auf Lisa und Henry!
Alle:
Auf Lisa und Henry!
Albert:
Henry Jekyll ist ein Teufel – raubte Londons begehrte und reiche Braut!
Jack:
Jekyll’s Frau zu sein muß phantastisch sein!
Mike:
Soviel einsame Nächte und er im Labor!
Albert, Jack & Mike:
Amor!
UTTERSON:
Henry, was ist?
JEKYLL:
Mach kein Aufheben … schreckliche Schmerzen… bring mich hier weg … ich brauche Luft!
UTTERSON:
Oh mein Gott!
JEKYLL:
Oh Gott, was jetzt? Oh Gott, nicht jetzt!
Ich werde gehetzt, trifft wie ein Hammerschlag!
Es zerdrückt mich … Es zerpflückt mich …
Gott, ich bitt’ dich! Was ich doch sonst ertrag’ …
Oh Gott, hilf mir! Gott, erspar ihr diesen Blick hier an unserem
Hochzeitstag!
LISA:
Henry?
HYDE:
Es gibt keinen Henry – Es gibt nur Hyde!
STRIDE:
Schau dir dieses Monster an, Lisa Carew! Verdammt, Dr. Henry Jekyll – es reicht!
HYDE:
Genau, es reicht! Lassen wir die Feinheiten und kommen gleich zum Kern der Sache! Wir scheinen verheiratet zu sein, meine Liebe! Fertig für die Hochzeitsnacht?
UTTERSON:
Rühr’ sie nicht an!
LISA:
Oh Gott, Henry!
UTTERSON:
Rühr’ sie nicht an!!!
LISA:
Henry, ich bin’s! Wenn du es bist – dann zeig es mir!
HYDE:
Keiner greift Hyde an – keiner!
LISA:
Henry, ich weiß, du kannst mich hören. Bitte laß mich gehen! Bitte …
JEKYLL:
John, ich bitte dich – erlöse mich! Erlöse uns alle!
UTTERSON:
Ich … kann es nicht!
HYDE:
Lisa…Lisa…
JEKYLL:
…Lisa!
LISA:
Du bist frei nun …
‘s ist vorbei nun …
denn du bist bei mir …