SPIDER:
Lebst du hier tief im Dreck und willst nichts als schnell weg,
und verspricht wer, daß er aus dem Elend dich weckt, hast verloren!
Denn du bleibst, wo du warst.”
MIKE UND ALBERT:
Dieses Tier vor der Tür, es ist wild und ist frei,
doch wir machen nicht auf, woll’n nicht seh’n, was dabei
auf uns lauert hinter’m Schutz der Fassad’!
UTTERSON:
Ah, und schon geht´s mir besser!
JEKYLL:
Mir auch, weil ich jetzt weiß woher ich mein Versuchskaninchen
kriegen.
UTTERSON:
Das ist doch nicht dein ernst?
JEKYLL:
Nein, nein, nicht sie.
UTTERSON:
Vorsicht Henry, du kannst dir das nicht leisten. Denk an die Konsequenzen!
JEKYLL:
Wie soll ich jemals irgend etwas leisten wenn ich immer nur an Konsequenzen denken soll?
Ich muß noch arbeiten Poole.
UTTERSON:
Versuchen sie mal lieber ihn ins Bett zu kriegen, Poole!
POOLE:
Ich werde sehen was ich tun kann, Sir.
UTTERSON:
Ich geh´ dann wohl nach Hause!
JEKYLL:
Gute Nacht und Vorsicht John, Nachts ist der Hyde Park sehr gefährlich.
Denk an die Konsequenzen! Was schau´n sie denn so?
POOLE:
Schlechte Neuigkeiten…
JEKYLL:
…mein Vater…?
POOLE:
Ja, Sir!
JEKYLL:
Sie haben ihn doch gut gekannt, oder?
POOLE:
Er war der feinste Herr den ich jemals kannte, Sir.
JEKYLL:
Ich muß es tun- seined Wegen!
POOLE:
Sir?
JEKYLL:
Gute Nacht, Poole!
Poole:
Gute Nacht, Sir!
JEKYLL:
Nun gibt’s keine Wahl, Angst darf nicht mehr sein!
Ich muß ins Wagnis rein, nicht mehr zögernd sein!
Nun steht’s für mich fest:
Diese goldne Chance, die nur für mich besteht,
Weil alles auf dem Spiel steht – und vergeht …
Ich muß es tun! Ein Zeichen setz’ ich nun …
Dies ist die Stunde, das ist der Tag,
Wo ich nicht länger Angst und Zweifel in mir trag!
Jedes Bestreben in meinem Leben wird nun Realität –
Und später wär’ zu spät!
Dies ist die Stunde, genau bedacht,
Wo der Moment des Augenblicks in mir erwacht.
Laß mir die Stunde! Gib mir die Chance!
Vergang’nes ist vorbei -jetzt setz’ ich Kräfte frei!
Dies ist die Stunde, was ich getan,
All meine Träume, geistige Räume leben dann!
Das ist der Tag! Sieh den glitzernden Schein!
Wofür ich lebte wird jetzt mein!
In all den Jahr’n, die Einsamkeit war mein.
Jetzt wird es Zeit für mich, Beweise euch:
Ich schaffe es allein!
Dies ist die Stunde, mein letzter Test!
Schicksal bestimmt, daß niemand mir nimmt, was leben läßt.
Schau’ nie herab, werd’ niemals fall’n Dies ist die Stunde,
Die schönste Stunde hier von all’n!
Dies ist die Stunde, das ist mein Lohn!
Jetzt oder nimmer hab’ ich für immer Gottes Thron!
Denk ich zurück wird mein Herz immer schrei’n.
Stunde für Stunde, Das war die Stunde!
Die größte Stunde – sie war mein!
VOICEOVER:
13 September, 23:56. Ich hab es allein begonnen und ich werde es alleine zu Ende bringen. Ich selber muß die Versuchsperson des Experimentes sein.
JEKYLL:
Bin ich geschickt, schreib ich auf, ob alles glückt.
Notier’, was ich hier an Veränderung spür’.
Werd’ ich besteh’n, meine Welt mit anderen Augen seh’n?
Nur das rote Licht das im Glas sich bricht.
Leuchtend rotes Blut strahlt in voller Glut.
Farben, schön fragil, flüchten sich subtil in andere Welt.
Schau, wie grazil sie doch tanzen. Brilliant ist ihr Schein.
Und führen mich in das nichts aus dem nächtlichen sein.
VOICEOVER:
23:58, ich hab 100 ml des Elixiers JH7 getrunken. Bitterer Geschmack – brennt auf der Zunge – warmes Gefühl in der Kehle – die Hitze verbreitet sich schnell durch meine Venen. Leicht euphorisches Gefühl. Leicht
schwindlig – keine auffälligen Veränderungen im Verhalten.
JEKYLL:
Nun ist es vollbracht – nichts blieb unbedacht.
Nur die Zeit allein findet insgeheim und beweist …
Oh mein Gott – was ist das?
Etwas passiert hier – ist es geglückt?
Etwas zerschlägt mich, ich werde zerdrückt!
Zerreißt mich und frißt mich und macht mich verrückt!
Plötzlich ist – etwas da – so ein Schmerz unsagbar !
Plötzlich ist – da ein Stich … irgendwas tötet mich!
Plötzlich wird – abgehetzt – was passiert – sterb’ ich jetzt?
Oh mein Gott, sieh mich hier …
HYDE:
… welch ein Tier! Wer ist die Kreatur vor mir?
Frei!!!
Mitternacht – Unerwartete Entwicklung.
Oh, Verzeihung, Dr Jekyll – ich vergaß … das Licht zu löschen!
NELLIE:
Wir sind Freuden jeder Nacht, bis die Dämm’rung naht.
Und begehen jede Nacht an uns selbst Verrat.
Wenn die Party dann vorbei ist, geht ein jeder seinen Weg.
Vor uns liegt ein leerer Tag, den zu leben keiner wagt.
Wir leben in der Nacht, geben unbedacht, alles, was zu geben ist.
Freier sind hoch erfreut, doch wir seh’n erneut, daß an uns das Leben frißt.
Deshalb bleibt jeder Tag eine Schlacht für die Mädchen der Nacht …
LUCY:
Irgendwo im Nichts der Zukunft ist Platz für mich.
Jeder Mensch hat eine Zukunft – warum nicht ich?
NELLIE:
Lucy, mußt du wirklich träumen?
Füllst dein Herz mit leerem Schein!
Du bleibst, was du immer bist, besser, wenn du’s nicht vergißt!
BEIDE:
Wir leben in der Nacht, geben unbedacht, alles, was zu geben ist.
Freier sind hoch erfreut, doch wir seh’n erneut, daß an uns das Leben frißt.
Deshalb bleibt jeder Tag eine Schlacht für die Mädchen der Nacht …
LUCY:
Hoch hinauf! Hoch hinauf! Laß die Seele flieh’n!
Gib ihr Raum, dann weiß ich wer ich bin.
NELLIE:
Ich hab’ einfach Angst, zu flieh’n, denn was ich hab’ ist hier.
LUCY:
Die Hoffnung lebt!
NELLIE:
Mein Kind lebt auch! Und Kinder kosten viel.
Vergiß den Traum – ‘s ist nur ein Gaukelspiel. In der Dämm’rung schwindet er …
LUCY:
Warum gab’s ihn bisher?
NELLIE:
Hoch hinauf, hoch hinauf, hoch hinauf!
LUCY:
Ich teil’ die Phantasie mit dir, doch ich weiß nicht mal, was das Morgen ist.
Frag’ mich nicht nach der Freude, frag’ nicht nach Glück, denn ich weiß, was Sorge ist.
NELLIE:
Sorge beginnt beim Schwinden der Nacht.
LUCY:
Irgendwann werd’ vom Glück ich bedacht!
BEIDE:
Sorglos bedeutet “Hoffnung gemacht” für die Mädchen der Nacht.
Wir sind Mädchen der Nacht …Sind nur Mädchen der Nacht …
HYDE:
Verzeihen Sie mir, Sie sind mir im Weg. Ich sagte, Sie sind mir im Weg!
SPIDER:
Schon gut, Kamerad! Ganz ruhig! Wir wollen doch nicht, daß jemand verletzt wird – oder?
HYDE:
Erlauben Sie, daß ich die Lady hier besuche, dann wird niemand verletzt.
SPIDER:
Hey, Lucy, der Gentleman hier behauptet, er ist ein Freund von dir. Was hältst du davon?
NELLIE:
Seit wann?
HYDE:
Seit ich fünfzig Pfund für die Gesellschaft ihrer reizenden Freundin bezahle.
NELLIE:
Er ist ein Freund! Los, Lucy – mach die Scheune auf und laß den Bauer rein!
LUCY:
Hast du ‘ne Erbschaft gemacht?!
HYDE:
Oh ja! Mein Vater ist gestorben.
LUCY:
Ich kenn’ dich doch … oder?
HYDE:
Ab heute nacht, mein kleiner Schatz, wirst du mich nie vergessen.
Sieh mich an, ich bin der, der über dir wacht. Ein Stern auf dem Himmel in dem Dunkel der Nacht!
LUCY:
Und wie heißt du, mein Stern?
HYDE:
Hyde. Edward Hyde.
Ein Toast auf die Nacht, ein Toast auf L’Amour!
Wer Risiko spielt, gewinnt an Kontur!
LUCY:
Ich bin beeindruckt, ich mag deine Art.
Denn oft sieht man sowas ja nicht …
HYDE:
Gibt dich nicht einfach zufrieden mit Verzicht!
Ich bin dein Mann, ich bin dein Glück.
Bin für Dich bestimmt – Dein bestes Stück.
Ich geb’ dir alles, wovon du nur träumst, du aber folg mir auf’s Wort!
LUCY:
Damit kann ich, denk’ ich, leben ab sofort.
HYDE:
Ich bin der Mann, merk’ es dir schnell, mit dem du dann teilst Himmel und Höll’!
LUCY:
Ach, in den Himmel, da paß ich nicht rein, die Hölle find’ ich auch allein!
HYDE:
Bild’ dir nichts ein, denn ab jetzt bist du mein!
Ab heute nacht bist du nie mehr allein!
LUCY:
Hör auf, du tust mir weh!
HYDE:
Ich kaufe, was du verkaufst, und du machst, was ich sage!
LUCY:
Falsch, mein Stern! Entweder wir spielen nach meinen Regeln oder gar nicht!
SPIDER:
Lucy, es sind fünfzig Pfund!!
LUCY:
Hau ab, Sternschnuppe!
NELLIE:
Pech gehabt – Scheune zu, Bauer kalt.
ALBERT:
Du hast es doch gehört, mein Freund: die Dame ist nicht in Stimmung!
HYDE:
Keiner greift Hyde an! Keiner!
Welch eine Macht weckt den Trieb der es schafft mich so zu fühln in voller Kraft
Wo ist die Quelle der Macht die es schafft mich aufzuwühl’n in voller Kraft
Wie die Nacht das Geheimnis hütet das Finst’re das Grauen.
Ich weiß nicht mal was ich such doch, ich werd es durchschauen.
Ich spür den Durst der das Laster erschafft Niemals war ich so voller Kraft!
Ich bin ein Kämpfer der niemals erschlafft Denn ich bin stark, so voller Kraft!
Wie der Mond uns ein Rätsel einsame Kälte entfacht
Ewig verdammt durch die Schöpfung doch glühend bei Nacht!
Ein Vermögen voll Leben und Kraft Sehr verdorben doch wirkliche Kraft!
Es ist einfach die Bösartigkeit Es ist einfach das Sein von Edward Hyde!
Halt, nun sacht! Ich dacht ich hätt dich verloren
Und sieh die Macht, sie lacht Ich hab dich erkoren mein Schatz
Sieh her, entkommst mir doch nicht mehr Komm her, gib mehr Du wirst bezahlen so schwer!
Tiere sind wild hinter Gittern im Zoo Brauchen die Freiheit auch hier
Raubtiere toben in uns irgendwo Diesmal bin ich so ein Tier!
Lust, diese rasende Sehnsucht Füllt meine Seele mit Glut
Blind wie das Feuer den Weg sucht verschlingt mich die Wut
Heut Nacht raub ich den Himmel aus Stehle Gottes Macht
Heut Nacht nehm ich die Menschheit aus Bis der Teufel lacht
Und ich fühl ich leb immer weiter Mit Satan persönlich im Leib
Und ich sag als Vermaledeiter Dass jeder mich kennen wird
Jederman kennt Edward Hyde
Welch Gefühl so behendig zu sein Welch Gefühl so lebendig zu sein
Das Gefühl dieser Bösartigkeit Das Gefühl ist das Sein von Edward
Hyde!
POOLE:
Es tut mir leid, Ms. Carew. Aber ich habe strengste Anweisung unter keinen Umständen irgendjemanden vorzulassen. Möchten sie eine Nachricht
hinterlassen?
LISA:
Erinnern sie ihn nur daran, das es in seinem Leben vielleicht noch mehr gibt als Arbeit. Zum Beispiel mich.
POOLE:
Ein wirklich gutes Argument, Miss. Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.
LISA:
John! John, er will mich nicht sehen. Und das schon seit 5 Tagen. Ich mache mir so große Sorgen.
UTTERSON:
Ich auch Lisa, aber sie kennen ja Henry.
LISA:
John, ich sagte ich mache mir sorgen!
UTTERSON:
Ich werde mit ihm sprechen.
POOLE:
Mr. Utterson, wie sie wissen bin ich Dr. Jekyll vollkommen ergeben und es steht mir nicht zu ihn zu verurteilen, aber unter den gegebenen, außergewöhnlichen Umständen, muß ich sie aufmerksam machen.
UTTERSON:
Auf…?
POOLE:
Nun, Dr. JEKYLL hat sich eine ganze Woche lang Tag und Nacht in seinem Laboratorium eingeschlossen.
Er befahl mir ihn unter keinen Umständen zu stören und seine Mahlzeiten vor der Tür abzusetzen.
UTTERSON:
Heißt das etwa das sie während dieser ganzen Zeit weder gesehen noch gesprochen haben?
POOLE:
Ja Sir, nicht ein einziges mal.
UTTERSON:
Erzählen sie weiter Poole. Sie brauchen keine Angst haben indiskret zu sein.
POOLE:
Danke Sir. Sir, letzte Nacht, ich brachte gerade das Tablett, da sah ich das das Essen vom Vortag unberührt war. Und von drinnen, also, ich hörte diese Geräusche. Geräusche und eine Stimme die ich nicht kenne. Ich
hörte ihn oder es. Oder was immer sich hinter der Tür aufhielt. Es hat geheult wie ein Tier.
JEKYLL:
Poole! Poole, ich rufe schon seit 10 Minuten. Ich wünsche das sie gleich zur Apotheke geh´n und mir diese Chemikalien besorgen Jetzt sofort!
UTTERSON:
Henry, was in Gottes Namen ist mit dir geschehen?
JEKYLL:
Ich sagte sofort!
UTTERSON:
Du siehts aus wie vom Teufel besessen. Henry…? Henry!
JEKYLL:
John, du mußt etwas für mich tun. Hier ist ein Brief für Lisa, einer für ihren Vater und einer für dich. Für den Fall das ich krank werde oder plötzlich weg muß. Alles steht in diesen Briefen.
UTTERSON:
Warum mußt du weg ? Was redest Du da?
JEKYLL:
John, du bist mein Anwalt. Ich bin dein Freund. Du mußt mir vertrauen.
UTTERSON:
Nein, mein Freund, das bist nicht du, und irgendetwas setzt dir zu!
Wie lange, glaubst du, daß du das noch aushältst?
Mehr und mehr dich isolieren wird nur zur Enttäuschung führen,
aus mit der Karriere, wenn du fällst!
JEKYLL:
John, du mußt mir nicht erzähl’n, was mich so quält!
Sei mir lieber Freund, den ich jetzt brauch!
Siehst du nicht, daß Höllenangst mich überfällt?
Du verdammst es doch begreifst du’s auch?
UTTERSON:
Henry, was dich treibt, das interessiert mich nicht.
Doch weiß ich denn, was du damit riskierst?
Du drehst all dem den Rücken zu, was einst dein Licht.
Merkst du nicht, daß du dich ignorierst?
Du kennst nur eins – deine Mission! Was ist nur los – du bist besessen!
Du hattest stets eine Vision Hast du dein Ziel denn schon vergessen?
Da ist was fremd, da ist was faul! Denn wer dich kennt, sieht, daß dein Ich stirbst.
Ich kann es seh’n, doch nicht versteh’n, ich seh’ zugrunde dich geh’n!
Du lebtest so wie keiner sonst, du hattest alles, was du wolltest.
Und eine Braut, des Schicksals Gunst, du sahst die Welt so, wie du wolltest.
Nur Überfluß hat dir zum Schluß den Kopf verdreht, hat dich vereinnahmt.
Und jetzt siehst du nur Überdruß du hast nichts mehr, was dir bleibt!
LISA:
Vater, glaub’ mir, Henry würde niemals flieh’n!
Sein Weg führt ihn bestimmt bald an sein Ziel.
DANVERS:
Lisa, hör’ mir zu, ich fleh’ dich an auf Knie’n!
Ich glaub’, Henry treibt ein böses Spiel. Denn ich fühl’: es wird ihm bald zuviel.
Er wird beschimpft. Man sagt er ging zu weit.
Und schließlich macht er´s auch. Er schließt sich ein, führt den Irrsinn einfach fort.
LISA:
Es ist sein Werk.
DANVERS:
Sein Lebenswerk, das in Verzehrt. Er ist besessen.
LISA:
Laß ihm doch Zeit. Was ihn auch treibt, ich bin bereit es zu vergessen.
DANVERS:
Ein Archimist, ich bin nicht blind. Wer ich vergißt ist ein Problemkind.
LISA:
Das ist nicht wahr, ihm untersteh´n ist nur dein Kopf ein Problem.
DANVERS:
Er kennt nur eins, sein Lebenswerk. Was ihn auch treibt, er ist besessen.
LISA:
Laß ihm doch Zeit. Was ihn auch treibt, ich bin bereit es zu vergessen.
DANVERS:
Ein Archimist, ich bin nicht blind. Wer ich vergißt ist ein Problemkind.
LISA:
Das ist nicht wahr, ihm untersteh´n ist nur dein Kopf ein Problem.
ALLE:
Gott allein, kann verweil´n,
Ihn befrei´n und verzeih – ihn befrei´n und ihm verzeih´n.
Gott allein, kann verweil´n, ihn befrei´n und verzeih – ihn befrei´n und ihm verzeih´n.
POOLE:
Hier sind die Chemikalien, Sir. Und eine Nachricht wurde abgegeben für sie.
JEKYLL:
Lucy Harris…? Kenn ich nicht. Poole…!
POOLE:
Ja Sir?
JEKYLL:
Sie schreibt sie wär schwer verletzt.
POOLE:
Wer?
JEKYLL:
Ich werde hingehen!
POOLE:
Aber Sir, sie haben doch keine Adresse!
LUCY:
Herein!
JEKYLL:
Was wollen sie von mir?
LUCY:
Sie haben gesagt, wenn ich jemals einen Freund bräuchte…hübsch, was? Und der hatte noch seinen Spass dabei.
JEKYLL:
Was für ein Monster tut sowas?
LUCY:
Ich werde seinen Namen nie vergessen – Hyde, Edward Hyde.
JEKYLL:
Und warum schicken sie nach mir?
LUCY:
Sie haben mir doch ihre Karte gegeben. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so nett zu mir war.
JEKYLL:
Und warum gingen sie nicht zur Polizei?
LUCY:
Zur Polizei ? Sie machen Witze. Er ist kein Mensch, er ist ein Tier. Sie sind ganz anders als er.
LUCY:
Freundlichkeit, Zärtlichkeit, warm wie der Sommer
Fährt durch ihn, fühl’ mich frei.
Edelmut, sanfter Mut, waren so fremd mir,
Aber nun sind sie da.
Ich fühl’ die Wärme und Liebe erfüllt diesen Raum.
Alles, was ich in ihm sehe, erfüllt meinen Traum.
Immer werde ich dem Glück der Erinn’rung vertrau’n!
JEKYLL:
Passen Sie auf sich auf, Miss Harris!
LUCY:
Ich seh’ durchs Fenster Leben vergeh’n …
Und träum’ von morgen – was soll gescheh’n?
Ich spür’ Vergangenes, das mich doch stets beklemmt,
Ich schlend’re in verlor’ner Welt.
Ich will ins Licht – und trau’ mich nicht …
Doch wenn jemand wie Du sich fände in mir,
wär’ plötzlich klar: nichts bliebe wie es einmal war!
Mein Herz trägt mich fort und ich fühle mich frei wenn jemand wie Du mich fänd’!
Ich will gern teilen, was sonst geheim. Du bist mir alles – der Hoffnung Keim.
Durch deine Welt seh’ ich was ich nie sah zuvor.
Die Liebe öffnet mir das Tor, sie macht mich frei, ich steig’ empor!
Wenn jemand wie Du sich fände in mir,
wär’ plötzlich klar: nichts bliebe, wie es einmal war!
Ein neuer Weg, Lebensglück und das Leben geliebt.
Wenn’s jemand wie Dich dann gibt.
Oh, wenn jemand wie Du sich fände in mir,
wär’ plötzlich klar: nichts bliebe, wie es einmal war!
Mein Herz trägt mich fort wenn es dich endlich gibt!
Wenn jemand wie Du mich liebt …… mich liebt … … mich liebt!
SPIDER:
Ich hoffe es war alles zu ihrer Zufriedenheit, euer Gnaden.
BISCHOF:
Sehr schön, Danke. Süß, der kleine.
SPIDER:
Aus dem wird nochmal was.
BISCHOF:
Sehr schön, Danke. Nächste Woche wieder!
SPIDER:
Selbstverständlich. Euer Gnaden, stehts zu diensten
BISCHOF:
Eine erfreuliche Abwechslung für meine Nächstenliebe.
SPIDER:
Wenn´s ihnen Spaß macht. Ich mache es nicht aus Nächstenliebe. Nächsten Samstag?
BISCHOF:
Sehr schön, Danke.
HYDE:
So, so, so, mir wird ganz warm ums Herz das selbst in der Kloake die Liebe blüht. Ist das nicht der Pater von Gottes Gnaden mit seinem Filius aus der Gosse ? Wahrlich ich sage euch ein hübsches Pärchen.
BISCHOF:
Wie können sie es wagen so mit mir zu reden, Sir?
HYDE:
Wie ich es wage ? Wie sie es wagen, Sir!
BISCHOF:
Wissen sie den wer ich bin?
HYDE:
Oh ja, ich weiß genau wer sie sind. Sie heißen Buffo, der 14 Bischof von Basingstoke. Im Vorstand des St. Jude Hospitals und ein perverser, selbstgerechter, mieser, bösartiger Heuchler, Heuchler – Heuchler!
Und ich fühl ich leb immer weiter Mit Satan persönlich im Leib
Und ich sag als Vermaledeiter Dass jeder mich kennen wird
Jederman kennt Edward Hyde
Welch Gefühl so behendig zu sein Welch Gefühl so lebendig zu sein
Das Gefühl dieser Bösartigkeit Das Gefühl ist das Sein von Edward
Hyde!
ZEITUNGSJUNGE
Neuigkeiten, lest vom Mörder! Ein sakraler Meuchelmörder!
Der arme Bischof, so ein Schock!
SPIDER
Am Arm den Enkel, niedlich, ging er spazieren friedlich
am Weg zu seinem Opferstock.
PROOPS, SAVAGE, GLOSSOP & DANVERS:
Er starb in Londons Slums!
NED, DAVIE & SPIDER:
Als Opfer, Gott verdamm’s!
PROOPS, SAVAGE, GLOSSOP & DANVERS
Er starb und klagte nicht, fuhr auf zum Himmelslicht.
Wir sprechen heilig ihn!
NED, DAVIE, SPIDER & ZWEI POLIZISTEN:
Seltsam ist’s ohnehin!
ENSEMBLE
Warum bestraft und Satan’s Kraft?
Mörder, Mörder! Liegt die Nacht schwer Mörder, Mörder! Find vor Abkehr…
Mörder, Mörder! … keinen Schlaf mehr! Feige Morde in der Nacht!
Mörder, Mörder läßt dein Herz steh’n … Mörder, Mörder! … Nerven durchdreh’n …
Mörder, Mörder! … stockt das Blut wem … Feige Morde In der Nacht!
PRIESTER:
… und er wird immer in unserem Gedächtnis bleiben, nicht nur als ein Mann der Güte und Prinzipien, sondern als ein Freund, der niemals in unseren Herzen ersetzt werden kann …
GLOSSOP:
… und ein Freund der Chorknaben!
SAVAGE:
Was für eine Lobrede!
GLOSSOP:
Haltung bewahren!
SAVAGE:
Ich kann nicht mehr!
HYDE:
Nichts geht über einen kleinen Scherz bei dem Begräbnis eines guten Freundes, sag ich immer. Hab’ ich recht?
GLOSSOP:
Sie können mir nicht drohen , ich bin ein General!
HYDE:
Dann werden wir ein Staatsbegräbnis feiern, elender Heuchler!
ZEITUNGSJUNGE:
Mord! Mord! Zweiter Mord in London! General Glossop in St. Paul’s umgebracht!
STRIDE:
Oh mein Gott, schon wieder Mord hier! Ein Gemetzel reiner Mordgier!
Der arme General Glossop – tot!
LADY BEACONSFIELD
Und letzte Woche fand man des Bischofs Leib verbrannt dann!
Mir scheint, der Kerl sieht ständig rot!
LISA, ZWEI DAMEN:
Es sind schon zwei, die’s traf! Die Sache ist schauderhaft!
DAVIE, NED, SPIDER, POLIZISTEN & ZEITUNGSJUNGE
Ein Becher Bischofsblut schmeckt ganz besonders gut!
OBERSCHICHT:
Er haßt die Oberschicht!
UNTERSCHICHT:
Er hat den Arsch nicht dicht!
ENSEMBLE:
Wer ist der Mann?
DAVIE:
Glotzt mich nicht an!
ENSEMBLE
Mörder, Mörder! Welche Gründe … Mörder, Mörder! … führ’n zur Sünde?
Mörder, Mörder! Und ich finde feige Morde in der Nacht!
Mörder, Mörder! Durch den Irrsinn … Mörder, Mörder!… saufen wir Gin!
Mörder, Mörder! Macht das Blut dünn! Feige Morde in den Nacht!
In der Nacht!
JEKYLL:
Haben Sie die Chemikalien?
DROGENHÄNDLER:
Alle – bis auf zwei.
JEKYLL:
Wann bekommen Sie die übrigen?
DROGENHÄNDLER:
Morgen abend. Wofür brauchst du sie?
HYDE:
Das geht Sie einen Scheißdreck an!
DROGENHÄNDLER:
Entschuldigung! Tut mir leid. Ich wollte nur …Geht’s dir nicht gut?
JEKYLL:
Es ging mir schon mal besser.
FRAUEN:
Hier in London laufen Mörder frei.
POLIZIST 1:
Die Zahl geht rauf.
MÄNNER:
In die Schlinge! Schlagt den Kerl zu Brei!
FRAUEN:
Hängt ihn doch auf!
MÄNNER:
Verliert er seine Nerven, kann man die Jagd verschärfen.
Ihn hinter Gitter werfen, jetzt!
ENSEMBLE:
Mörder!
FRAUEN:
Wem wir die Schuld auch geben, er wird im Netze kleben!
ENSEMBLE:
Sonst kommen wir ums Leben – jetzt!
Mörder, Mörder! ‘s ist ein Fluch, Mann! Mörder, Mörder! Rotes Tuch, Mann!
Mörder, Mörder! Und der Fluch kann übel morden in der Nacht!
PROOPS:
Skandal! Wenn ich einen Bordeaux bestelle, erwarte ich auch einen Bordeaux!
BESSIE:
Ach Archie, du würdest nichtmal einen Bordeaux erkennen, wenn ich ihn dir übers Hemd schütte.
PROOPS:
Da unterschätzt du mich aber.
SAVAGE:
Und warum servierst Du uns bei dir zu hause dann immer dieses billige Gesöff?
HYDE:
So, so so, wen haben wir denn hier? Glaube, Liebe, Hoffnung…
PROOPS:
Und wer sind Sie? Der liebe Gott?
HYDE:
Niemand, den Sie kennen würden.
SAVAGE:
Bessie, komm schnell herein!
PROOPS:
Unverschämtheit! Aus dem Weg, du … Kreatur! Das ist meine letzte Warnung!
HYDE:
Und das – ist meine! So, nun werfen wir mal einen Blick auf dich, du alte Vettel! Wie ich dich kenne, hast du in deinem Testament dein ganzes Geld dir selbst vermacht. Aber keine Sorge, ich schicke es dir in die Hölle nach!
BESSIE:
Bitte …
HYDE:
Na, was hör ich denn da? Das ist ja wohl das erste Mal, daß dieses Wort über deine Lippen kommt, du Heuchlerin! Kleine Spende – von der Lady!