Und hier ist Astrids Bericht über die Show:
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“Ethan als Javert:Er war völlig anders als all die anderen Javerts, die ich je
gesehen habe. Die ich zuvor kannte, legten ihre Interpretationen alle an Philip Quast an. Tja, und gerade das tat Ethan nämlich nicht. Er spielte viel mehr mit dem Gesicht und zeigte damit sehr deutlich, dass Javert auch eine Person mit Gefühlen ist. So eine intensive Szene wie seinen Selbsmord habe ich zuvor nie in einem Theater gesehen. Er machte zwei Dinge ganz deutlich: Erstens – Javert hat seinen Verstand verloren; und zweitens – Javert hat Angst vorm Tod. Das sind zwei höchst interessante Punkte, weil ich Javerts Motivation sich selbst zu töten immer durch die Tatsache begründete, dass sein ganzes Weltbild zerstört wurde. Stimmlich war er natürlich fantastisch (hättet Ihr etwas anderes erwartet) und schauspielerisch überzeugte er. Und trotzdem musste er für seine Interpretation viele böse Kritiken einstecken, ganz einfach weil er so anders war. Und als ich mit ihm darüber sprach, entschuldigte er sich fast dafür (einige Schauspieler glauben wohl, dass “anders” gleich “schlecht” bedeutet, ich finde das anders sowohl interessant als auch gut ist – wenn ich jedesmal das selbe sehen wollte, würde ich doch eher ins Kino gehen). Er sagte mir, dass er eine so emotionale Szene wie den Selbstmord nicht einfach nur schön singen könne. Er müsse mehr hineinbrigen und genau das gelang ihm sehr gut!” |