Ethan Freeman

Und hier ist Astrids Bericht über die Show:


Ethan am Palace Theatre, 27 Februar 1998
“Ethan als Javert:Er war völlig anders als all die anderen Javerts, die ich je

gesehen habe. Die ich zuvor kannte, legten ihre Interpretationen alle an Philip

Quast an. Tja, und gerade das tat Ethan nämlich nicht. Er spielte viel mehr

mit dem Gesicht und zeigte damit sehr deutlich, dass Javert auch eine Person

mit Gefühlen ist. So eine intensive Szene wie seinen Selbsmord habe ich

zuvor nie in einem Theater gesehen. Er machte zwei Dinge ganz deutlich:

Erstens – Javert hat seinen Verstand verloren; und zweitens – Javert hat Angst

vorm Tod. Das sind zwei höchst interessante Punkte, weil ich Javerts

Motivation sich selbst zu töten immer durch die Tatsache begründete, dass

sein ganzes Weltbild zerstört wurde.

Stimmlich war er natürlich fantastisch (hättet Ihr etwas anderes erwartet) und

schauspielerisch überzeugte er. Und trotzdem musste er für seine

Interpretation viele böse Kritiken einstecken, ganz einfach weil er so anders

war.

Und als ich mit ihm darüber sprach, entschuldigte er sich fast dafür (einige

Schauspieler glauben wohl, dass “anders” gleich “schlecht” bedeutet, ich finde

das anders sowohl interessant als auch gut ist – wenn ich jedesmal das selbe

sehen wollte, würde ich doch eher ins Kino gehen). Er sagte mir, dass er eine

so emotionale Szene wie den Selbstmord nicht einfach nur schön singen

könne. Er müsse mehr hineinbrigen und genau das gelang ihm sehr gut!”

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